Wohnungen sind knapp …

… nicht nur bei Menschen, sondern offenbar auch bei unseren tierischen Nachbarn. Doch während das Baugebiet Am PöttcherTEICH (nomen est omen) noch einer Seenlandschaft gleicht und die Baumaschinen stillstehen, haben Grabowski und Co ganze Arbeit geleistet. Ihre Grabhände kommen offenbar mit widrigen Bau- und Wetterbedingungen besser zurecht als Baggerschaufeln.

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Keine Angst vor Verkehrslärm

Auch bei Maulwürfen ist offenbar verdichtete Bebauung angesagt: Die Maulwurfshügel stehen dicht an dicht und selbst unattraktive Bauplätze direkt an vielbefahrenen Straßen und Radwegen werden genutzt. Längst sind die ersten Familien eingezogen, aber die Bauarbeiten gehen weiter: Täglich kommen neue Hügel hinzu.

Wer dagegen am PÖTTCHERteich baut, braucht nicht nur Geduld, sondern auch gut funktionierende Pumpen. Damit das bislang einzige Haus nicht im Wasser steht, mussten im Winter pro Stunde rund 200 Kubikmeter Wasser aus der Baugrube gepumpt werden. Auf jeden Fall sollten die Bauherren ihr Haus in eine Wanne stellen. Womit wir wieder beim Namen des Baugebiets wären (nomen est omen). Den verdankt es nämlich nicht nur dem normalerweise nur kleinen Teich und der eher feuchten Lage, sondern auch den Pöttchern oder Böttchern, also den Fassmachern, die früher eben nicht nur Fässer, sondern auch Wannen machten.

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Still ruht der Bau. Bevor es richtig losgeht, muss das Wasser abfließen.

Wanted: Wohnung, bezahlbar

In meinem Umfeld läuft zurzeit ein munteres Bäumchen-wechsel-dich-Spiel: Viele Leute sind gerade umgezogen oder suchen noch eine neue Wohnung. Das ist nicht leicht. Denn die Lage auf dem Wohnungsmarkt hat sich in den letzten Jahren verschlechtert. Als meine Tochter vor vier Jahren in ihre alte Zwei-Zimmer-Wohnung gezogen ist, besichtigten rund zehn Interessentinnen die kleine Wohnung unterm Dach; als sie jetzt einen Nachmieter suchte, waren es mehr als doppelt so viele.

Nach Angaben des Pestel-Instituts fehlen in den zehn Großstädten mit dem stärksten Wohnungsmangel derzeit schon mehr als 100.000 Mietwohnungen. Wenn nicht mehr Wohnungen gebaut werden, werden es in fünf Jahren schon 400.000 sein. Vor allem kleinere bezahlbare Wohnungen sind rar.

Nach ihrer neuen Wohnung  hat meine Tochter mehrere Monate gesucht: Gefühlt lange, objektiv aber kurz, weil ihre Wunschwohnung – drei Zimmer und ein Balkon sollten es sein – im Wohnungsranking  weit oben steht. Und obwohl sie eigentlich gute Voraussetzungen hat, habensie  längst nicht alle Vermieter, bei denen sie sich beworben hat, zur Besichtigung eingeladen. Eine Bekannte, die demnächst umzieht, hat dagegen auf Anhieb ihre Traumwohnung gefunden, obwohl die Wohnungslage in der Universitätsstadt ziemlich angespannt ist. Aber sie hat auch ein deutlich höheres Mietbudget als die meisten anderen Wohnungssuchenden – und wer holt sich für den Notfall nicht gerne eine Ärztin ins Haus.

Wer – aus welchen Gründen auch immer – nicht dem Ideal der der Vermieter entspricht, hat ganz schlechte Karten. Beispielsweise Menschen wie die Heidi, Verkäuferin des Hannoverschen Straßenmagazins Asphalt. Bei allen, die staatliche Unterstützung brauchen, entscheidet nicht allein der Vermieter; das Sozialamt bestimmt, wie groß und teuer eine Wohnung sein darf.

Mehr über Heidis schwierige Suche nach einer neuen Bleibe in wohnwerken.de, dem neuen Online Magazins der Schlüterschen Verlagsgesellschaft (https://issuu.com/schluetersche/docs/wohnwerken_01_ef691cff1bcac6/18?e=25375043/30000297).

Übrigens – auch Heidis Geschichte hat ein Happyend. Sie hat nach langer Suche inzwischen eine Wohnung gefunden und fühlt sich dort sehr wohl.