Monatsrückblog Oktober 2024

Das Zeitempfinden ist abhängig vom Alter, habe ich am Sonntag in Terra X erfahren: Je älter man wird, desto schneller vergeht die Zeit. Das liege daran, dass in jungen Jahren mehr Neues passiere, an das man sich erinnere. Deshalb erscheine eine Zeitspanne im Rückblick kürzer, so Marc Wittmann, Leiter einer Studie über Zeitwahrnehmung und -bewusstsein und Autor des Buches „Gefühlte Zeit“. Bei den über 60-Jährigen tickten die Uhren dann allerdings wieder anders, das Zeitempfinden ändere sich wieder. Denn schließlich haben viele Menschen als RentnerInnen wieder Zeit, Neues auszuprobieren und Dinge zu unternehmen, die dann in Erinnerung bleiben (https://www.7jahrelaenger.de/7jl/magazin/wie-das-alter-unser-zeitgefuehl-beeinflusst-62822) – und im Monatsrückblog auftauchen.

Reisen

Dass ich jetzt mehr Zeit zum Reisen habe, ist einer der großen Vorzüge des RentnerInnenlebens – und dank meines D-Tickets sind die Fahrten mit dem öffentlichen Personennahverkehr günstig und recht problemlos. So war ich im Oktober dreimal im Harz: einmal zum Wandern In Ilfeld, einmal zu einer Aus- und Umräumaktion in Bad Harzburg und einmal zu einem Fotoshooting mit Gil-Galad im Wald bei Wolfshagen. Der letzte Hohe König der Elben war eigens für den Fototermin aus Tolkiens Mittelerde nach Niedersachsen gereist. Die SpaziergängerInnen, die uns begegneten, freuten sich allesamt über den unerwarteten Gast.

In Hamburg habe ich meine Enkelkinder besucht und schließlich am vorletzten Oktobertag meinen Mann in Travemünde am Skandinavienkai abgeholt, also dort, wo unsere Nordtour vor fast zwei Monaten begann. Während ich Ende September wieder zurück nach Deutschland geflogen bin, um den zwar nicht immer, aber doch oft Goldenen Oktober zu genießen, blieb mein Mann nördlich des Polarkreises, immer auf der Jagd nach Nordlichtern (https://sternefueralle.wordpress.com/polarlichter/).

Für mich war die Fahrt nach Travemünde eine gute Gelegenheit, ein paar Stunden am Meer zu verbrinfen – und ein gemeinsamer Abschluss unserer Schwedenreise.

Kunst

Im September war ich noch in Jokkmokk, dem samischen Zentrum in Nordschweden, im Oktober gab es ein Wiedersehen mit der samischen Geschichte und Kultur im Sprengelmuseum in Hannover. Joar Nango, Künstler und Architekt aus Tromsö mit samischen Wurzeln, greift für seine Installationen traditionelle Kulturtechniken der Sámi auf – und aktualisiert sie. So verarbeitete er für die Ausstellungsstücke neben traditionellen Werkstoffen wie Holz, Fischhäuten, Rentierfellen und Birkenrinden zum Beispiel auch Kupfer- und Blechplatten von einem Schrottplatz aus der Region Hannover. Aus ihnen entstand ein Gumpi, eine transportable Hütte, die samische Hirten nutzen, um sich vor Wind und Wetter zu schützen, wenn sie ihren Rentierherden folgen. Auch Filme und Fotos geben noch bis Anfang nächsten Jahres im Sprengelmuseum einen Einblick in die samische Kulltur. Als Hocker vor den Bildschirmen dienen übrigens unter anderem ausrangierte Raupen von Schneemobilen.

Thomas Rentmeisters Installation d23 war für mich eine kleine Reise in meine Vergangenheit. Denn der Umzug seiner Mutter in ein Pflegeheim und die Auflösung seines Elternhauses in der Dorfstraße 23 (d23) in Klein-Reken war für den Bildhauer und Professor für Skulptur in Braunschweig ein Anlass, sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen. Und so landeten Möbel, Hausrat und vielen persönliche Dingen nicht auf dem Sperrmüll, sondern als umfangreiche Rauminstallation im Sprengelmuseum. Manches habe ich beim Gang durch die Räume wiedererkannt – ganz ähnliche Dinge haben auch in meinem Elternhaus gestanden. Dass Thomas Rentmeister sie in einem Kunstwerk weiterverwertet hat, gefällt mir. Und ich musste daran denken, wie froh ich war, dass die Käufer meines Elternhauses einen Großteil der Möbel und des Hausrats übernommen und mir so erspart haben, das, was meine Eltern im Laufe ihres Lebens angeschafft haben, auf den Müll zu werfen.

Mein Ausflug ins Sprengelmuseum endete übrigens am Eingang der Dauerausstellung Elementareile. Meine Tasche sei zu groß, befand die für diese Räume zuständige Museums-Mitarbeiterin. Mein Einwand, dass ich am Eingang gefragt und eine andere Auskunft erhalten hatte, beeindruckte sie ebenso wenig wie die Feststellung, dass mindestens drei KollegInnen mich ohne Einwände, aber mit Tasche hatten passieren lassen. Ich drehte also um – und beschloss, den Museumsbesuch an einem anderen Tag fortzusetzen. Dank Museumskarte kann ich das ja jederzeit, außer montags. Montags sind die Museen in Hannover nämlich geschlossen.

Beim Nachmessen zu Hause zeigte sich: Meine Tasche ist wirklich einen halben Zentimeter zu lang, nämlich 30,5 statt der im Sprengelmuseum erlaubten 30 Zentimeter. Dass sie drei Zentimeter schmaler ist als erlaubt, (nämlich nur 22 statt 25 Zentimeter), gleicht offenbar diese Überschreitung nicht aus. Vorschrift ist eben Vorschrift.

Musik

Selbst hätte ich mir die Karte für das Konzert im Amtshof in Burgwedel sicher nicht gekauft, denn ich bin kein Fan von Violinmusik. Aber eine Bekannte hatte sie mir geschenkt, weil sie selbst an dem Abend verreist war. Und ich fand das Thema spannend: Night on Earth – eine musikalische Welt und Zeitreise durch die Nacht mit Ulf Schneider (Violine) und Jan Philip Schulze (Klavier).

Der Konzertabend verlief dann recht ungewöhnlich. Nach dem zweiten Stück stellte der Pianist fest, dass sich beim Transport am Schimmelflügel ein Pedal verklemmt hatte. Ich – musikalische Analphabetin – hatte das nicht gehört, für echte MusikenthusiastInnen ist das aber offenbar ein No-Go. Und so wurde das Konzert unterbrochen, nach einem langen Telefonat mit einem Klavierstimmer zeigte Jan Philipp Schulze, dass er nicht nur Klavier spielen, sondern sein Instrument auch reparieren kann: Er baute zuerst den Deckel, dann die Klaviatur aus – und nach der provisorischen Reparatur wieder ein. Nach einer halben Stunde ging das Konzert dann weiter.

Mehr als die Musik ist mir die Reparatur in Erinnerung geblieben – und ein Stück des amerikanischen Komponisten George Crumb. Ich hatte bislang noch nie etwas von ihm gehört, aber laut Kammermusikführer.de ist er „der ‚grand old man‘ der Neuen Musik in den USA“ https://www.kammermusikfuehrer.de/werke/4206). Ich habe mir die von ihm komponierte Sonata für Solo Cello bei Youtube angehört. Sie hat mir gefallen, auch wenn sie ganz anders klingt als die Cellostücke, die ich sonst höre. Vielleicht ist es ja kein Zufall, dass ich für die Zeitschrift Nobilis gerade einen Artikel über Hannoversche Gesellschaft für Neue Musik e.V. (hgnm) korrigiert habe (https://issuu.com/schluetersche/docs/nob_11-2024_epaper). Und man ist ja bekanntlich nie zu alt, Neues auszuprobieren.  

Sport

Gut, ganz neu ist der Sport für mich nicht. Ich habe früher schon mal Tischtennis – oder vielleicht war es eher Pingpong – gespielt: während meines Volontariats an der Mosel (lang, lang ist’s her) ganz kurze Zeit im Verein, später dann gelegentlich und ohne jede Chance mit meiner Tochter, jetzt ab und zu mit den Enkelkindern. Kurz bevor oder nachdem ich sechzig geworden bin, hatte ich ein paarmal mit der Gruppe in der Seniorenbegegnungsstätte trainiert. Doch dann wurde meine Mutter pflegebedürftig, dann kam Corona … – kurzum, es kam immer etwas dazwischen. Jetzt habe ich wieder angefangen – ich spiele nicht gut, aber es macht mir Spaß und ich habe mir fest vorgenommen, diesmal dran zu bleiben. Und Übung macht ja bekanntlich die Meisterin.

„Zeige deinen Schreibtisch“

 Alexandra Bohlmanns Aufruf zur Blogparade folge ich gerne (https://alexandrabohlmann.com/blogparade-zeige-deinen-schreibtisch/). Allerdings habe ich nicht nur einen Arbeitstisch, sondern gleich vier. Und die sind innerhalb des Hauses schon mehrmals umgezogen. Das letzte Mal vor fast einem Jahr.

Mein Mann behauptet, mein Schreibtisch habe mit Ausnahme von Küche, Bad und Wohnzimmer schon in jedem Raum des Hauses gestanden. Das ist übertrieben, ebenso wie sein Vorschlag, Rollen unter die Beine zu montieren, damit ich sie leichter von einem Ort zum anderen bewegen lassen. Denn zum einen sind sie recht leicht, sie zu verrücken ist wirklich kein Problem. Und zum anderen glaube ich, dass sie jetzt am richtigen Platz sind.

Seit alle Kinder aus dem Haus sind, hatte ich – welch ein Luxus – zwei Arbeitszimmer. Als ich Rentnerin wurde, habe ich ein Arbeitszimmmer in ein Atelier, den darin stehenden Schreib- in einen Maltisch umfunktioniert. Denn Malen gehört zu den Dingen, die ich in diesem Leben unbedingt noch lernen möchte: Ich will im wahrsten Sinne des Wortes mehr Farbe in mein Leben bringen. Weil ich das Malzimmer aber kaum genutzt habe, habe ich dann im vergangenen September Mal- und Schreibraum  zusammengelegt (https://timetoflyblog.com/zinnober-und-andere-atelierbesuche). Seither stehen Schreib- und Maltisch einträchtig nebeneinander – das inspiriert mich hoffentlich, Schreiben und Malen zu verbinden.

Beide Tische sind aus hellem Holz und etwa gleich groß. Wenn mir der Sinn nach Veränderung und neuen Blickwinkeln steht, wird der Maltisch mit wenigen Handgriffen zum Schreibtisch – und umgekehrt. Derzeit steht mein Schreibtisch ganz feng-shui-mäßig im rechten Winkel zum Fenster. Ich habe außerdem beim Schreiben die Wand im Rücken und die Zimmertür immer im Blick. Beim Malen schaue ich dagegen aus dem Fenster, ein Dachfenster sorgt für zusätzliches Licht von der Seite. Auf meinem Maltisch können Farben und Bleistifte, Blocks und Skizzenbücher, Schere und Kleber liegen bleiben, auch wenn ich sie manchmal tagelang nicht benutze.

Meist zeichne ich mit Aquarellstiften – und ich liebe Skizzenbücher: Ich möchte meine Ideen und meine Erlebnisse künftig nicht nur in Worten, sondern auch in Skizzen festhalten – zum Beispiel in einem „Visual diary“ oder in einem „Art Journal“. Doch „One Sketch a day“, also eine Zeichnung am Tag, bleibt (noch) allzuoft nur ein guter Vorsatz.

Auf dem Maltisch stört mich kreatives Chaos nicht, auf meinen Schreibtischen mag ich‘s eigentlich gerne ordentlich. Doch Ordnung halten fällt mir leider schwer – mich von einigen lieb gewonnenen Utensilien zu trennen ebenfalls. So aufgeräumt wie auf den Fotos ist mein Schreibtische nur selten. Denn wenn ich arbeite, verteile ich meine Unterlagen nicht nur auf einem, sondern auch auf den angrenzenden Tischen. Und allzu oft bleiben sie dort auch liegen, wenn ich mit der Arbeit fertig bin.

Ich arbeite meist am Notebook: Es wandert mit mir von Schreibtisch zu Schreibtisch; auf ihm schreibe ich meine Texte, recherchiere und bearbeite meine Korrekturaufträge. Doch ich schreibe auch recht viel mit der Hand. Viele Ideen notiere ich ganz klassisch auf A6-Karteikarten und oder in einem Spiralheft, dessen silberne Hülle eine befreundete Buchbinderin für mich angefertigt hat. Wenn ich unterwegs bin, habe ich das Notizheft und die wichtigsten Karten in einer verschließbaren A6-Fächermappe fast immer dabei. Zu Hause bewahre ich die Karteikarten in einem Karteikasten auf dem Schreibtisch; dort liegen dann auch mein Notizbuch und mein Kalender.

Goldenes Kästchen und silbernes Notizbuch

Ich bin, ich gebe es zu, ein Papierfreak: Am liebsten schreibe ich in Kladden und Spiralblocks von Claire Fontaine; der Einband sollte flexibel, das Papier muss unliniert sein. Kariertes oder liniertes Papier gehen gar nicht, gepunktetes Papier, neudeutsch dotted, nur im „Notfall“, wenn es kein anderes gibt. Der Sinn dieser Lineatur erschließt sich mir allerdings nicht wirklich.

Weniger wählerisch bin ich bei den Stiften, die beiden Stiftebehälter enthalten ein buntes Sammelsurium. Denn meine Vorlieben ändern sich immer wieder. Meist schreibe ich mit Kulis, gekauften oder geschenkten, gelegentlich nutze ich auch Gelstifte oder Fineliner. Und auch ohne Textmarker komme ich nicht aus. Denn ich erfasse Inhalte leichter, wenn ich Texte nicht am Computer, sondern auf Papier lese – und die wichtigsten Stelle markiere

Ein Timer hilft mir, meine Arbeitszeit bei bestimmten Aufgaben zu begrenzen. Denn immer noch vergesse ich manchmal die Zeit, wenn ich recherchiere oder schreibe. Bei anderen Aufgaben lasse ich mich allzu gerne ablenken. Damit das nicht geschieht, teilt die Eule die Zeit nach dem Pomodoro-Prinzip in 25-Minuten-Abschnitte, in denen ich konzentriert arbeite, und kurze Erholungspausen. Und der Buddha bringt mit seiner kleinen Kerze in den Herbst- und Wintermonaten ein bisschen Licht in die Dunkelheit, wenn ich schon früh oder noch spät am Schreibtisch sitze.

In dem vergoldeten Pappkästchen sammle ich meine USB-Sticks. Seit ich im Volontariat vor fast einem halben Jahrhundert wegen eines Programmierfehlers das Inhaltsverzeichnis des Computers gelöscht und mehrere Tage damit verbracht habe, die nicht gesicherten Dateien der Kollegen zu rekonstruieren, speichere ich meine Dateien täglich ab, oft mehrmals und auf verschiedenen Datenträgern. Die Hexe am Computer bewacht sie, unterstützt von zwei Kolleginnen, die an der Schreibtischlampe hängend den Überblick behalten und mir (hoffentlich) Glück bringen.

Auf dem Holzbrettchen, das meine Tochter mit Kaffeetasse und Buch verziert hat, steht meist eine halbvolle Kaffeetasse. Auf Kaffee kann ich nicht verzichten, vor allem morgens ist er ein Muss. Ich bin Frühaufsteherin und eigentlich kein Morgenmuffel, doch vor der ersten Koffeindosis bin ziemlich unleidlich und unkreativ.

Musik höre ich dagegen nur phasenweise. Um mehr Platz und Ordnung auf meinem Schreibtisch zu haben, habe ich sowohl die CD-Box als auch den Monitor auf meinen Ersatzschreibtisch ausgelagert. In seinem ersten Leben war Schreibtisch Nr. 3 eine Tischnähmaschine. Sie gehörte meiner Mutter, genäht wurde an ihr eigentlich nie. Auch bei mir wird sie zweckentfremdet, vor allem für Videokonferenzen und Korrekturarbeiten am großen Monitor.

Bei Korrekturaufträgen arbeite ich meist mit zwei Notebooks. Mit meinem Arbeitsnotebook logge ich mich ins Verlagssystem ein, mit meinem alten Ersatznotebook recherchiere  ich im Internet, wenn sich (inhaltliche, orthografische oder grammatische) Fragen ergeben.  Das zweite Notebook hat, anders als sein jüngerer Bruder, einen festen Platz. Es steht auf einem kleinen Computertisch – Arbeitstisch Nr. 4. der nach getaner Arbeit wieder an die Wand und damit aus dem Blick rückt.

Die Leichtigkeit des Schreibens

Schreiben über das Schreiben – Anna Koschinskis Blogparade hat mich sofort angesprochen (https://annakoschinski.de/schreiben-ueber-das-schreiben-blogparade/). Vielleicht, weil für mich vor einiger Zeit eine neue Schreibphase begonnen hat. Nach 40 Jahren „Lohnschreiberei“, in denen ich unzählige Artikel, viele Broschüren und sogar ein paar Bücher geschrieben habe, schreibe ich jetzt nur noch „for fun“, sprich: an meinen eigenen, privaten Projekten. Beispielsweise Blogbeiträge wie diesen oder Essays, die vorläufig noch in der Schublade landen. 

Ein Leben ohne Schreiben kann ich mir nicht vorstellen. Ich schreibe gerne und (fast) täglich. Angefangen hat mein Schreibleben vor mehr als einem halben Jahrhungert mit Anne Franks Tagebuch, Seit ich es mit 15 oder 16 zum ersten Mal gelesen habe, schreibe ich selbst Tagebuch. Dass Schreiben einmal mein Beruf werden würde, habe ich damals vielleicht gehofft. Wirklich daran geglaubt habe ich wahrscheinlich nicht. Aber unverhofft kommt ja bekanntlich oft.

Journalismusstudiengänge gab es in den siebziger Jahren an deutschen Unis noch nicht, und auch die meisten Journalistenschulen wurden erst gegründet, als ich mein Studium schon abgeschlossen hatte. Mich an der Deutschen Journalisten Schule (DJS) in München zu bewerben, wo schon damals Journalisten ausgebildet wurden, kam mir gar nicht in den Sinn: Denn es gab nur wenige Plätze – und dass ich zu den Auserwählten zählen könnte, glaubte ich nicht. Außerdem hätte ich die Ausbildung nicht finanzieren können. Denn die DJS verlangte zwar kein Schulgeld, zahlte aber für die Ausbildung auch keine Ausbildungsvergütung.

Und so habe ich nach dem Abitur Geschichte und Germanistik studiert und mit dem Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien abgeschlossen. Aber statt um ein Referendariat habe ich mich dann um ein Volontariat in einem kleinen Buchverlag beworben – und die Stelle bekommen. Ich bin nicht Lehrerin geworden, wie meine Eltern es gehofft hatten, sondern Journalistin – und ich habe die Entscheidung nie bereut. Irgendwie war mein Beruf auch eine Art Berufung.

Der Verlag, in dem ich volontierte, publizierte die Buchreihe „Gesamtwerk Deutscher Wein“. Autor war der Verleger, aber die meisten Texte schrieb er nicht selbst, sondern seine Angestellten – in den nächsten drei Jahren und für die nächsten vier Bücher vor allem ich. Als meine ersten Texte gedruckt und mein Name als Mitautorin und Fotografin im Impressum genannt wurde, war ich mega stolz. Schade eigentlich, dass es irgendwann fast zur Routine wurde, meinen Namen gedruckt zu sehren.

Nach dem Umzug nach Norddeutschland arbeitete ich als freie Journalistin und Redakteurin – für Tageszeitungen, Fachzeitschriften, Verbände, Verlage, Vereine, Organisationen und Unternehmen. Ich habe über ganz verschiedene Themen geschrieben – über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ebenso wie über Pflege, Qualitätsmanagement auf Campingplätzen, ökologische Baustoffe, das Duale Studium und die Digitalisierung in Schulen. Ich habe nicht nur unzählige Artikel und fast 400 Blogbeiträge, sondern auch vier Bücher als Mitautorin und drei eigene Bücher geschrieben und veröffentlicht. Als Autorin oder gar als Schriftstellerin habe ich mich trotzdem nie gefühlt – eher als Schreibhandwerkerin. Denn das Schreiben von Sach- oder Gebrauchstexten rangiert in der „Schreibhierarchie“ weit hinter dem „richtigem“, „literarischem“ Schreiben. Außerdem bestimmt auch beim Schreiben die Bezahlung oft den Wert unserer Arbeit.  Und nur wer vom Schreiben seiner Bücher leben kann oder zumindest seine Bücher in einem richtigen Verlag veröffentlicht, gilt als echteR SchriftstellerIn „Schreiben um des Schreibens willen (…) dies ist für die meisten Amerikaner und Europäer eine fremde Vorstellung.( …) Wir behandeln den unveröffentlichten Schriftsteller so, als leide er auf peinliche Weise unter einer unerfüllten Liebe“, schreibt Julia Cameron in ihrem Buch „Von der Kunst des Schreibens: … und der spielerischen Freude, Worte fließen zu lassen“ (S.182). * 

Apropos „spielerische Freude, Worte fließen zu lassen“. Die Leichtigkeit des Schreibens ist mir in den vergangenen Jahrzehnten leider ein wenig abhanden gekommen. Oder sie wurde – zumindest zeitweise – überdeckt von der Notwendigkeit, mit Schreiben Geld zu verdienen, vom Druck, Termine einzuhalten, und sicher nicht zuletzt vom eigenen Anspruch, nicht nur gute, sondern möglichst perfekte Texte abzuliefern.

Doch jetzt ist es Zeit, sie (wieder) zu entdecken – und vielleicht endlich auch die Autorin oder Schriftstellerin in mir. Denn es ist ja angeblich nie zu spät, neu anzufangen

*Cameron, Julia. Von der Kunst des Schreibens: … und der spielerischen Freude, Worte fließen zu lassen. Knaur MensSana eBook, 2013. Kindle edition.

Wir sind viele

Am 9. November vergangenen Jahres stand ich mit drei Dutzend älteren Frauen und ganz wenigen meist noch älteren Männern vor dem Holocaust Mahnmal auf dem Opernplatz in Hannover. Die Omas gegen rechts hatten am 85. Jahrestag der Pogromnacht von 1938 zu einer Mahnwache aufgerufen. Wir wollten nicht nur an die Holocaust-Opfer, sondern auch an die Opfer des Massakers der Hamas in Israel einen Monat zuvor erinnern. Und wir wollten ein Zeichen setzen – gegen den wachsenden Antisemitismus in Deutschland und in vielen anderen Ländern.

In dem Mahnmal sind 1.935 Namen von Jüdinnen und Juden eingemeißelt, die in Hannover lebten, bis sie von den Nazis deportiert wurden. Viele wurden ermordet – wie sechs Millionen Jüdinnen und Juden aus ganz Europa.

Knapp drei Monate später, am internationalen Holocaust Gedenktag, kamen rund 2.000 Menschen zum Mahnmal, um an die Opfer des deutschen Nationalsozialismus zu erinnern und gegen Antisemitismus zu demonstrieren. Junge und Alte, Frauen und Männer.

Das ist nötiger denn je. Denn der Hass auf Jüdinnen und Juden lebte auch nach dem Sieg über Nazideutschland weiter – und nimmt nicht nur in Deutschland zu: Zwischen 2015 und 2021 stieg die Zahl antisemitischer Vorfälle in Deutschland kontinuierlich: von1.366 im Jahr 2015 auf mehr als 3.000 Delikte im Jahr 2021 (https://www.deutschlandfunk.de/antisemitismus-102.html#Statistik). In Frankreich registrierten das Innenministerium und der Schutzdienst der jüdischen Gemeinschaft (SPCJ) laut Tagesschau 2022 436 antisemitische Vorfälle, 2023 waren es 1.676 antisemitische Vorfälle (https://www.tagesschau.de/ausland/europa/antisemitismus-frankreich-110.html). Vor allem nach dem Massaker der Terrorgruppe Hamas in Israel explodierten die Zahlen.

Das Massaker der Terrorgruppe Hamas am 7. Oktober wirkte, so Yonathan Arfi, Präsident des Rats jüdischer Institutionen in Frankreich (Crif), „wie ein Katalysator des Hasses“ und aktivierte einen „latenten Antisemitismus“. Die Hemmschwellen, Jüdinnen und Juden zu beleidigen oder anzugreifen, sind seither gesunken.

In Deutschland gab es seit dem 7. Oktober nach Aussagen des Beauftragte der Bundesregierung für den Kampf gegen Antisemitismus, Felix Klein, in Deutschland 2.249 antisemitisch motivierte Straftaten, so viele wie im gesamten Jahr 2023. „Ein erheblicher Teil“ wurde nicht direkt nach dem 7. Oktober begangen, „sondern Wochen und Monate später“ (https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/antisemitismus-straftaten-102.html).

Jüdinnen und Juden fühlen sich seit dem größten Massenmord an Juden seit dem Holocaust auch in Deutschland nicht mehr sicher: Sie sprechen in der Öffentlichkeit nicht mehr Hebräisch, Männer trauen sich nicht mehr, ihre Kippa zu tragen, Kinder gehen nicht mehr in die Kita. Simon von der jüdischen Jugendorganisation Netzer Germany berichtete auf dem Opernplatz, dass PolizistInnen die Mitglieder einer Jugendgruppe bei der Anreise vom Bahnhof zur Unterkunft begleiteten und anschließend das Haus rund um die Uhr beschützten. „Wenn Kinder und Jugendliche sich in einer Ferienfreizeit sicherer fühlen als zu Hause, ist etwas falsch“, sagte er – und er hat recht.

Für mich war die Kundgebung vor dem Holocaust Mahnmal die zweite an diesem Samstag. Mittags hatte ich gemeinsam mit meiner Tochter in Goslar an der Kundgebung „Demokratie verteidigen – AfD stoppen!“ teilgenommen, zu der das Goslarer Bündnis gegen Rechtsextremismus aufgerufen hatte. 4.000 Menschen kamen auf den Marktplatz, viel mehr, als ich erwartet hatte (https://www.facebook.com/100064652773517/posts/pfbid0qaUn3Mt7mw7kDY9cC543ufS5XnFprN8SmS7V366JwUdL9NUeEz3qrjGjVFhDX2Myl/?app=fbl). Für einige TeilnehmerInnen war es die erste Demonstration ihres Lebens.  

Eigentlich wollte ich von Goslar – ziemlich durchgefroren – direkt nach Hause fahren. Doch als ich beim Umsteigen in Hannover die Pro-Palästina-Demo auf dem Bahnhofsvorplatz sah, beschloss ich, zur Kundgebung des Bündnisses gegen Antisemitismus und Antizionismus am Holocaust Denkmal zu gehen. Denn Judenhasse darf in Deutschland nie wieder toleriert werden; jede Stimme dagegen zählt.

Es waren immerhin 2.000 Menschen, die auf dem Opernplatz ihre Solidarität zeigten und ein Zeichen gegen Antisemitismus setzten, weit mehr als am 9. November. Denn die Veröffentlichungen des Recherchezentrum Correctiv über die Deportationspläne, die bei einem Treffen von Rechtsextremisten, AfD und CDU-Mitgliedern am 25. November in Potsdam geschmiedet wurden, haben die bislang schweigende Mehrheit aufgeweckt.

Seither gehen überall in Deutschland Menschen auf die Straße – in Frankfurt/Oder im Osten ebenso wie in Trier ganz im Westen der Republik. Allein in Düsseldorf waren es an diesem Wochenende 100.000, die zeigten, dass sie für die Demokratie, gegen rechte Hetze, Rassismus und auch gegen Antisemitismus sind. Und dass die AfD keine Alternative für Deutschland ist. Denn wir sind viele, wir sind das Volk.

Nie wieder ist jetzt

Am vergangenen Donnerstag war ich bei einer Mahnwache vor dem Holocaust Mahnmal auf dem Opernplatz in Hannover, zu der die „Omas gegen rechts“ aufgerufen hatten. Wir wollten am 9. November, am 85. Jahrestag der Pogromnacht, nicht nur an die Holocaust-Opfer, sondern auch an die Opfer des Massakers der Hamas in Israel erinnern. Und wir wollten ein Zeichen setzen – gegen den wachsenden Antisemitismus in Deutschland und in vielen anderen Ländern.

In dem Mahnmal, das vom Verein Memoriam initiiert, aus privaten Spenden finanziert und 1994 nach einem Entwurf des italienischen Künstlers Michelangelo Pistoletto gestaltet wurde, sind 1.935 Namen von deportierten und ermordeten Menschen in Stein gemeißelt. Auf einer zentralen Inschrift ist zu lesen: „Dieses Mahnmal ist zur bleibenden Erinnerung an über 6800 Juden Hannovers errichtet worden: Viele Familien lebten hier seit Generationen. Ab 1933 wurden sie von den Nationalsozialisten gedemütigt, entrechtet, verjagt, in den Selbstmord getrieben oder getötet: Die verbliebenen jüdischen Kinder, Frauen und Männer mussten 1941 ihre Wohnungen räumen und wurden unter Mithilfe der Stadtverwaltung in „Judenhäusern“ zusammengepfercht. Von dort aus wurden sie ohne nennenswerten Widerstand der übrigen Bevölkerung aus der Bürgerschaft herausgerissen, deportiert und ermordet.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Mahnmal_für_die_ermordeten_Juden_Hannovers

1.935 Namen – 1.935 Menschen jüdischen Glaubens, die aus Hannover deportiert wurden. Die meisten wurden ermordet.

Während ich da stehe, schweifen meine Gedanken ab in meinen Heimatort an der Mosel. Dort gab es seit dem Mittelalter eine große jüdische Gemeinde, eine jüdische Schule und bis 1938 sogar eine Synagoge. Im Jahr 1933 lebten in Neumagen und im Nachbarort Niederemmel immerhin noch 75 Jüdinnen und Juden, 1938 – nach fünf Jahren Hetze und Schikane – waren es nur noch 20. Nach dem November-Pogrom verließen weitere jüdische Familien Neumagen, einige emigrierten in die USA. „Die letzten Einwohner jüdischen Glaubens wurden 1942 deportiert“, heißt es bei Wikipedia ( https://de.wikipedia.org/wiki/Synagoge_(Neumagen). „Das Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945 und die Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer von Yad Vashem führen 18 Mitglieder der jüdischen Gemeinschaft Neumagen (die dort geboren wurden oder zeitweise lebten) auf, die während der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden.“

Die Neumagener Synagoge in der Bogengasse wurde in der Pogromnacht „nur“ verwüstet, sicher auch, weil der Mob befürchte, ein Feuer könnte in der engen Gasse auf die Nachbarhäuser übergreifen. „Heute drangen SA-Leute in die Wohnungen der wenigen noch hier lebenden Juden ein, sie zerschlugen alles, was ihnen in die Hände fiel. Altes Porzellan, Schränke u.w; die Synagoge ist im Innern vollständig zertrümmert, alle Möbel zerschlagen. Alle Fenster, auch die Eisenteile zertrümmert, die Thorarollen und alten Bücher entfernt“, steht in der Neumagener Chronik (Seite 171).

An der Pogromnacht im November 1938 beteiligten sich nicht nur SA-Leute, sondern ganz normale Bürgeer. Auch meine drei Onkel, damals 19, 17 und 13 Jahre alt, machten wohl mit. Offen wurde darüber in unserer Familie nicht gesprochen. Wie in vielen Familien waren Kriegs- und NS-Zeit auch bei uns tabu. Nur wenn meine Tante und mein Onkel gleichzeitig bei uns zu Besuch waren, kam es gelegentlich zu heftigen Diskussionen: Dann warf meine Tante, die Jüngste in der Familie, dem Ältesten – dem einzigen Bruder, der den Krieg überlebt hatte – vor, seinen kleinen Bruder in jener Nacht mitgenommen, in den braunen Sumpf hineingezogen zu haben. „Er war damals 13, allein hätte Mama ihn nicht gehen lassen“, empörte sie sich einmal.

Wenn ich an meinen jüngsten Onkel denke, kommt mir eine Passage aus Jorge Sempruns Buch „Die große Reise“ in den Sinn. Er erzählt darin, wie ein etwa zehnjähriger Junge bei einem Halt im Bahnhof Trier einen Stein gegen die Gitter des Wagons schleuderte, in dem Semprun im Januar 1944 mit Hunderten anderer Gefangener ins KZ Buchenwald deportiert wurde.

„Ich frage mich, wie viele Deutsche noch umgebracht werden müssen, damit dieses deutsche Kind Aussicht hat, kein Boche zu werden. Er kann nichts dafür, und doch kann er dafür. Er hat sich nicht selber zu einem kleinen Nazi gemacht und doch ist er ein kleiner Nazi. Vielleicht hat er schon gar keine andere Wahl mehr, als jetzt ein kleiner Nazi zu sein und später ein großer Nazi zu werden“, schreibt er. „Das einzige, was uns vorderhand übrigbleibt, damit dieser Junge noch Aussicht hat, kein kleiner Nazi mehr zu sein, ist die Vernichtung der deutschen Armee.“ (Jorge Semprun, Die große Reise, S. 37) 

Er hatte recht. Zumindest mein jüngster Onkel hatte eigentlich keine Chance, kein Nazi zu werden. Er war erst sieben, als Hitler an die Macht kam und die Indoktrination in der Schule, in Hitlerjugend und sicher auch in der Familie begann. Ein wirklich großer Nazi wurde er zum Glück aber nicht, weil die Alliierten in der Normandie landeten. Er starb dort mit 18 Jahren, kurz nach dem D-Day. Und ich frage mich immer wieder, ob er bis zum Schluss überzeugter Nazi blieb oder ob ihm irgendwann Zweifel kamen.

Heute gibt es, anders als damals, unabhängige Medien. JedeR kann sich informieren – oder könnte es, wenn er oder sie es wollte. Trotzdem nimmt der Antisemitismus weltweit zu – auch in Deutschland und nicht erst seit dem Terroranschlag der Hamas auf Israel.

Abfällige Bemerkungen, Judenwitze, Aufkleber mit antisemitischen Symbolen, Verschwörungsmythen, körperliche Angriffe oder gar Attentate auf jüdische Menschen und Einrichtungen sind in Deutschland schon lange wieder Alltag. „Der Hass auf Jüdinnen und Juden eint mitunter sogar Gruppen, die sich sonst eher feindlich gegenüberstehen, zum Beispiel rechte, linke und/oder muslimische Jugendliche“, habe ich im Frühjahr 2021 in einem Artikel geschrieben (https://www.friedrich-verlag.de/bildung-plus/schulleben/meet-a-jew/).

Nie wieder – das sagen viele, aber es ist leider oft nur ein Lippenbekenntnis. Die Solidarität mit Jüdinnen und Juden ist begrenzt, die Mehrheit schweigt, wie damals. Zur Mahnwache der Omas gegen rechts kamen gestern gerade mal 30 bis 40 Menschen – meist ältere Frauen und einige ältere Männer. Die meisten Passantinnen und Passanten gingen nach einem kurzen Blick auf unsere Gruppe achtlos weiter. Wen interessiert schon, was ein paar Omas und Opas zu sagen haben. Nicht einmal die Polizei kam, um unsere Berechtigung zu überprüfen. Denn die hatte an diesem Tag leider Wichtigeres zu tun. Hierzulande müssen nämlich wieder Synagogen, Schulen, Kitas und Menschen jüdischen Glaubens geschützt werden.

Es ist Zeit, aufzustehen. Nie wieder ist jetzt.  

Wer mag, kann auch meinen Artikel über Klassenreisen gegen Antisemitismus und Rassismus lesen.

https://www.friedrich-verlag.de/bildung-plus/schulleben/auf-den-spuren-anne-franks/

Zinnober und andere Atelierbesuche

Nicht einmal ein Jahr ist es her, seit ich meine Zimmer umgeräumt habe (https://timetoflyblog.com/zimmerwechsel). Kurz nachdem ich in Rente gegangen bin, habe ich das zweite Arbeitszimmer, das ich nicht mehr benötigte, zum „Kunstraum“ umfunktioniert. Zwar hatte ich seither ausreichend Platz für meine Malutensilien , doch genutzt habe ich das Zimmer leider kaum. Und so habe ich eine weitere Umräumaktion gestartet.

Schuld war eigentlich Zinnober, der Kunstspaziergang durch Hannover am ersten Septemberwochenende. Rund 250 KünstlerInnen öffneten in diesem Jahr ihre Ateliers – alle an einem Wochenende zu besuchen, ist unmöglich, auch wenn sich an Zinnober, anders als beim Atelierspaziergang im Mai, meist Ateliergemeinschaften beteiligen. Oft funktionieren die KünstlerInnen nicht mehr genutzte Büro- oder Gewerbegebäude um, um dort gemeinsam unter einem Dach oder auf einem Gelände zu arbeiten.

So ist in der Schulenburger Landstraße 150/152 in Hainholz vor einigen Jahren ein Kunstzentrum entstanden, in dem am Zinnober-Wochenende mehr als 30 KünstlerInnen Einblicke in ihre Ateliers und in ihre Arbeit gewährten.

In der Nordstadt gründeten vier bildende KünstlerInnen bereits Ende der 80er-Jahre in einer ehemaligen Textilreißfabrik die Ateliergemeinschaft Block 16 , der sich inzwischen vier Kollegen angeschlossen haben.

In die alte EISFABRIK in der Südstadt, in der früher Bier gebraut und Eis zum Kühlen von Lebensmitteln produziert wurden, zogen sogar schon Mitte der 1970er -Jahre die ersten KünstlerInnen ein – und verwandelten die Industriebrache, die zu zerfallen drohte, in ein Zentrum der Künste, für Theater, Tanz, Musik, bildende Kunst und Fotografie.

In die Südstadt habe ich es im September leider nicht geschafft, die Fotos der Ateliers von Katrin Tavernini und Meike Zopf sind schon beim Atelierspaziergang im Mai entstanden.

Beeindruckt haben mich beim Atelierspaziergang auch die Ateliers und die Arbeiten von Anne Nissen, Michaela Hamann und Claudia Schmidt.

Dass wir während unseres Englandurlaubs ausgerechnet am Tag der „Open Studios“ in Saint Ives in Cornwall waren, war ein glücklicher Zufall. Ein Highlight waren die Sketchbooks von Sally MacCabe, die ich ebenso zufällig im White’s Old Workshops entdeckte.

Ich liebe bekanntlich Skizzenbücher – und ich möchte meine eigenen gestalten. „Mein neues Skizzenbuch soll mehr Farbe in mein Leben und meine Aufzeichnungen bringen. Ich will in meinem kreativen Tagebuch Zeichnungen und Skizzen, Fotos und Bilder, Texte – eigene und fremde – kombinieren“, habe ich in einem Blogbeitrag im März geschrieben (https://timetoflyblog.com/eine-art-journal). Doch ich schaffe es bislang leider nur selten, diesen Vorsatz umzusetzen.

Damit das künftig besser gelingt, habe ich mein Schreib- und mein Malzimmer zusammengelegt und in den größten Raum im Dachgeschoss verlegt. Mein Bett musste den beiden Tischen Platz machen. Es steht jetzt im kleinsten Zimmer des Hauses, aber der hausinterne Umzug hat sich schon deshalb gelohnt, weil ich jetzt vom Bett aus gleich aus zwei Fenstern den Himmel sehen kann.

Ob ich im neuen Schreib-Mal-Zimmer wirklich öfter zu Stift und Pinsel greife, muss sich erst noch zeigen. Ich werde darüber berichten.

Ein(e) Art Journal

Mit guten Vorsätzen ist das so eine Sache. Manchmal muss man sie brechen. Oder besser gesagt: abändern. So habe ich mir trotz meines Vorsatzes, bis Ostern konsumzufasten, drei Bücher gekauft.

Nun ist fraglich, ob Bücher überhaupt unter meinen freiwilligen Konsumverzicht fallen. Denn ein Leben ohne Bücher geht für mich gar nicht. Sie sind für mich eine Art Lebensmittel, auf jeden Fall aber Dinge des täglichen Bedarfs – die ich kaufen darf. Außerdem hatte ich gute Gründe, Ausnahmen zu machen: Ein Buch brauchte ich für einen Blogbeitrag, das zweite ist beim Verlag vergriffen, in den Bibliotheken in Hannover nicht vorhanden – und im modernen Antiquariat wurde nur noch ein einziges Exemplar angeboten. Das Risiko, dass ich das Buch nach Ostern gar nicht mehr bekomme oder nur zu einem wesentlich höheren Preis, wollte ich nicht eingehen.

Zum Kauf von Buch Nummer drei, einem Skizzenbuch, hat mich ein Instagram-Beitrag einer Schreibfreundin inspiriert. Sie schrieb, dass sie jetzt ein Art Journal führt (https://www.instagram.com/p/Cpo4pSgN_c0/). Das wollte ich auch schon lange, hatte es bislang aber immer wieder aufgeschoben, weil ich kein Talent zum Zeichnen und Malen habe. Stifte und Farben habe ich mir im Laufe der Jahre viele gekauft. Doch irgendwie fehlte mir der Mut, anzufangen.

Da ich so lange gezögert hatte, hätte ich natürlich auch noch ein paar Wochen warten können. Aber mir kam ein Zitat von Elke Heidenreich in den Sinn, das ich vor Jahren einmal gelesen und nie mehr vergessen habe. „Zu lange aufgeschobene Wünsche brennen nicht mehr, zu tief weggepackte Träume sind von den Motten zerfressen.“ Und vom römische Kaiser Marc Aurel stammt der Satz „Man bereut nie, was man getan, sondern immer, was man nicht getan hat.“

Außerdem erfuhr ich kurz nachdem ich frau_landaus alias Tina Kolbecks (https://tinakolbeck.de/) Instagram-Beitrag gelesen hatte, dass ein Bekannter plötzlich gestorben ist. Er war jünger als ich und kerngesund. Das gibt frau schon zu denken, wie viel Zeit noch bleibt. Als dann noch ein Kollege ein Treffen erst absagte, als ich schon auf dem Bahnhof und auf dem Weg in die Stadt war, war es für mich ein Zeichen: Ich habe die gewonnene Zeit für einen Besuch in einem Kunstladen genutzt.

Mein neues Skizzenbuch soll mehr Farbe in mein Leben und meine Aufzeichnungen bringen. Ich will in meinem kreativen Tagebuch Zeichnungen und Skizzen, Fotos und Bilder, Texte – eigene und fremde – kombinieren. Ich will mit Farben und mit Worten spielen. Wie es mir gefällt. Den Anspruch, Kunst zu machen, habe ich nicht, es wird also kein Art Journal, sondern eher ein(e) Art Journal.

Sehnsucht nach Meer

Zimmerwechsel

Manche Leute ziehen um, wenn sie in Rente gehen. Ich beschränke mich darauf, die obere Etage, seit dem Auszug meiner Tochter vor allem mein Reich, umzuräumen. Nicht zum ersten Mal, wie die LeserInnen meines Blogs wissen – und wahrscheinlich war es auch nicht die letzte Umräumaktion.

Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich meine Arbeitsbereiche getrennt: das Schreiben von den Korrekturarbeiten, für die ich einen größeren Monitor brauche. Der nimmt leider viel Platz auf meinem Schreibtisch ein und dominiert – groß und schwarz, wie er ist – das kleine Arbeitszimmer optisch.

Nach dem Umräumen: Mein neues altes Arbeitszimmer …

Weil ich weniger arbeiten möchte, komme ich künftig mit einem Arbeitszimmer aus. Das „Korrekturzimmer“ zum „Kunstraum“ umzufunktionieren, war eine leichte Übung: Ich musste nur das Notebook, den Monitor und einige Bücher in das andere, jetzt einzige, Arbeitszimmer bringen, um Platz für meine Malutensilien schaffen. Jetzt muss ich sie nur noch nutzen und im wahrsten Sinne des Wortes mehr Farbe in mein Leben bringen.

ein Platz zum Malen …

Bei der Gelegenheit habe ich auch mein Keyboard wieder hervorgeholt und aufgebaut. Denn Klavier oder besser gesagt Keyboard spielen gehört zu den Dingen, die ich noch lernen möchte. Es ist ja angeblich nie zu spät, neu anzufangen, und Julia Cameron zitiert in ihrem Buch einen alten Witz, den ich aber noch nicht kannte:

„Frage: Weißt du, wie alt ich sein werde, wenn ich gelernt habe, Klavier zu spielen?

Antwort: Genauso alt, wie wenn du nicht Klavierspiele lernst.“ (Julia Cameron, Es ist nie zu spät, neu anzufangen, S. 46)

Das stimmt. Und wenn ich auch in diesem Leben sicher keine Klaviervirtuosin mehr werde, so reicht es doch vielleicht für einfache Stücke oder Lieder. Auf jeden Fall ist es eine gute Übung fürs Gehirn – mit der rechten und linken Hand unterschiedliche Melodien zu spielen, ist eine echte Herausforderung.

… ein Platz fürs Keyboard …

Eine (körperliche) Herausforderung war es, das zwar nur 90 cm schmale, aber massive und entsprechend schwere Bett im Zimmer meiner Tochter gegen ein 1,40 m breites zu tauschen. Mein Mann hatte das Bett vor Jahren so gebaut, dass es hüpfende und tobende Kinder problemlos aushielt. Weil es nicht nur verschraubt, sondern auch verleimt war, ließ es sich nicht auseinanderbauen und musste als Ganzes abtransportiert werden.

Dass das Treppenhaus in unserem Haus eher eng und verwinkelt ist, erleichterte die Aufgabe nicht. Doch wir haben sie gemeistert – schließlich sind mein Mann und ich im Möbelrücken sehr geübt: Unser Meisterstück haben wir abgelegt, als wir das Badezimmer im Erdgeschoss renovierten und zu zweit eine mehrere Zentner schwere gusseiserne Badewanne ins Freie bugsierten.  Das ist zwar schon Jahre her, aber bei Aktionen wie diesen erinnern wir uns immer daran – sicher auch, um uns Mut zu machen.

Das alte Bett haben wir dem Fairkaufhaus gespendet – es kann in einer anderen Familie noch mehrere Kinder-Generationen überstehen. ich schlafe jetzt auf der Bettcouch, die bisher auf der „Empore“, dem kleinen Platz neben der Treppe, stand. Von meinem neuen Schlafplatz direkt unter dem Dachfenster kann ich jetzt nachts den Himmel und, sofern das Wetter mitspielt, Mond und Sterne sehen. Wenn ich nachts wachliege, denke ich manchmal über einen Satz von Kant nach – es ist, um ehrlich zu sein, einer der wenigen, die ich kenne und halbwegs verstehe: „Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: der bestirnte Himmel über mir und das Gesetz in mir.“

ein Platz zum Schlafen …

Meist lese oder schreibe ich aber, bis ich wieder müde werde, und manchmal höre ich auch Musik. Ein Regal mit einigen meiner Lieblingsbücher und -CDs steht in Griffweite – und mein Bett ist jetzt breit genug für die Dinge, die ich gerne um mich habe: diverse Notiz- und Tagebücher, beispielsweise, Bücher, die ich gerade lese oder lesen möchte, Bunt- und andere Stifte und ein Tablett für meine Kaffeetasse. Denn in den Wintermonaten, wenn ich lange vor Sonnenaufgang wach bin, schreibe ich meine Morgenseiten gerne gemütlich im Bett sitzend – bei einer Tasse Kaffee.

Erst wenn die Tage im Frühjahr wieder länger werden, werde ich meine Morgenseiten-Höhle verlassen und wieder auf die Empore umziehen. Von dem kleinen Schreibplatz, den ich mir dort eingerichtet, habe, kann ich dann wieder morgens beobachten, wie die Sonne langsam hinter den Häusern hervorkommt und der Tag langsam erwacht.

… und last, but not least, der neue Schreibplatz auf der Empore

Netzkarte

Ich habe lange darauf gewartet. Als die in Hannover und Umgebung für den öffentlichen Personennahverkehr zuständige „Überlandwerke und Straßenbahnen Hannover AG“, kurz ÜSTRA, vor zwei Jahren ankündigte, dass die Monatskarte 63plus – rund 40 Euro preiswerter als die normale Monatskarte – durch die Seniorennetzkarte ersetzt wird, habe ich mich sehr gefreut. Denn die Seniorennetzkarte für den Großraum Hannover gilt schon ab 60 und kostet nur 30 Euro im Monat. Im Abo ist die Karte sogar noch günstiger. Im Vergleich zur normalen Monatskarte, die für alle drei Zonen 115 Euro kostet, ist sie also ein echtes Schnäppchen.

Um so enttäuschter war ich, als ich erfuhr, dass ich vorläufig leer ausging. Denn nutzen können die Seniorennetzkarte nur Rentnerinnen und Rentner – und das sind bei den Menschen zwischen 60 und 66 Jahren vor allem die, die eine gute Rente bekommen und sich die Abschläge, mit denen ein früheren Renteneintritt erkauft wird, leisten können. Alle, die mit über 60 noch arbeiten wollten oder mussten, die arbeitslos waren, wenig verdienten oder als Selbstständige durch Corona Aufträge verloren hatten, mussten weiter teure Karten kaufen. Darüber, dass sie durch die hohen Ticketpreise die Freiheit und Mobilität ihrer besser verdienenden AltersgenossInnen mitfinanzierten, habe ich mich wirklich geärgert.  

Ich halte diese Regelung immer noch für – vorsichtig formuliert – sehr unsozial. Aber als Rentnerin habe ich jetzt auch Anspruch auf die preiswerte Monatskarte – und ich nutze sie gerne und viel. In der ersten Woche war ich viermal allein unterwegs – zweimal habe ich andere mitgenommen. Das ist nämlich am Wochenende von morgens bis abends und an Wochentagen ab 19 Uhr möglich.

Wahrscheinlich werde ich das lang ersehnte RentnerInnen-Privileg aber nur bis zum Ende des Jahres nutzen. Wenn im Januar das 49 Euro-Ticket eingeführt wird, steige ich sicherlich um. Die Möglichkeit, über die Grenzen des Großraumverbands Hannover (GVH) hinaus Busse und Bahnen zu nutzen, ist mir sicher 19 Euro wert.

Einige Ziele, die ich häufiger ansteure, erreiche ich ohnehin nur oder besser mit Nahverkehrszügen. Die Fahrt in den Harz ist mit IC oder ICE nicht nur teurer, sondern auch länger und umständlicher, weil man mindestens einmal mehr umsteigen muss. Nach Hamburg, wo die Enkelkinder wohnen, kommt man mit dem ICE sicher schneller. Aber der Zeitvorteil ist eher gering – und wird dadurch oft aufgefressen, dass die ICEs nach Hamburg sehr oft verspätet sind. Der Metronom, der Nahverkehrszug, der Göttingen und Hamburg verbindet, hält nicht nur jede Stunde bei uns im Ort, während seine schnelleren Brüder ohne Halt vorbeidonnern. Und er ist – meist – pünktlicher als sie.


Es ist nie zu spät …

… neu anzufangen“  lautet der Titel eines Buches von Julia Cameron, das ich mir sofort nach seinem Erscheinen im Jahr 2017 gekauft habe. Damals war ich gerade 60 geworden und der Untertitel heißt „Der Weg des Künstlers“ ab 60.*

Nun glaube ich nicht, dass ich eine Künstlerin bin oder jemals werde, aber es geht in Julia Camerons Büchern – oder zumindest die beiden, die ich gelesen habe – eigentlich nicht darum, (große) Kunst, was immer es sein mag, zu schaffen. Sondern sie will Menschen ermutigen, an ihre Kreativität zu glauben, herauszufinden, was sie gerne tun möchten – und damit anzufangen, egal ob sie Klavier spielen, Gedichte schreiben, sich sozial engagieren, Fische züchten oder Vögel beobachten wollen.

„Wenn wir behaupten, es ist zu spät für uns, mit etwas anzufangen, drücken wir damit in Wirklichkeit aus, dass wir nicht bereit sind, Anfänger zu sein“, schreibt Julia Cameron, und ich glaube, sie hat recht.

Trotzdemhabe ich das Buch vor fünf Jahren wieder zur Seite gelegt. Irgendwie fehlte mir die Zeit und es war für mich einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt. Denn es richtet sich an Menschen, die in Rente gehen – und von der Rente war ich damals noch mehr als sechs Jahre entfernt. Jetzt ist es so weit, und ich habe vor ein paar Wochen das Zwölf-Wochen-Programm gestartet.

Vier Komponenten sind in allen zwölf Wochen gleich: die Morgenseiten, ein Künstlertreff sowie zwei Spaziergänge von 20 Minuten pro Woche und die Memoiren, die sich in jeder Woche mit einem bestimmten Zeitabschnitt (Faustformel Lebensalter geteilt durch zwölf) befassen. Hinzu kommen jeweils bestimmte Aufgaben und Denkanstöße. Die Freiheit, eine oder andere Aufgabe abzuwandeln oder auszulassen, nehme ich mir. Und manche Woche dauert bei mir eben nicht 7, sondern 14 Tage.

Drei der vier „Basistechniken“ gehören ohnehin schon länger zu meinem Alltag: Spaziergänge oder Wanderungen beispielsweise. Weil ich wegen meiner Knieprobleme nicht mehr laufen, also joggen, kann, habe ich mir zum Ziel gesetzt, täglich mindestens 8000, besser 10.000 Schritte zu gehen. Das schaffe ich zwar nicht jeden Tag, aber im Durchschnitt der Woche haut es meist hin.

Morgenseiten schreibe ich seit Jahren – meist kurz nach dem Aufstehen, allerdings nicht immer, wie von Julia Cameron gefordert, mit der Hand, sondern oft am Computer. Ich habe mämlich festgestellt, dass ich dann offener schreibe – und manchmal schreibe ich nahtlos von den Morgenseiten an einem meiner Schreibprojekte weiter.

Die Idee des Künstlertreffs hat mirschon gefallen, als ich zum ersten Mal in einem anderen Buch Julia Camerons darüber gelesen habe: Einmal in der Woche einen Termin mit sich selbst einplanen, etwas unternehmen, was Spaß macht, etwas Neues entdecken oder etwas Altes, halb vergessenes, wiederzuentdecken – das hat was. In der Vergangenheit habe ich mir dafür allerdings nur selten die Zeit genommen. Das soll sich jetzt ändern und ich habe in den vergangenen sechs Wochen schon einiges unternommen: Ich habe mir zum Beispiel zahlreiche Ateliers hannoverscher KünstlerInnen angesehen, ein samisches Museum, zwei Kunsthandwerk-Ausstellungen und einen Skulpturenpark besichtigt und im Café Winuwuk Kaffee getrunken und geschrieben.

Bei meinen Aktivitäten steht oft Kunst im Mittelpunkt. Irgendwie schleiche ich um das Thema wie die berühmte Katze um den heißen Brei – wohl weil ich noch nicht wirklich den Mut habe, selbst anzufangen zu malen und zu zeichnen. Mein Perfektionismus steht mir im Wege. Denn ich halte mich für völlig talentfrei – und ich habe, ich gestehe es, nicht wirklich den Mut, eine Anfängerin zu sein. Doch auch das gehört zu den Dingen, die ich ändern möchte. Denn es ist ja angeblich nie zu spät, neu anzufangen …

Zum Nachlesen: Julia Cameron: Es ist nie zu spät, neu anzufangen. Der Weg des Künstlers ab 60. Droemer Knaur, München 2017

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