Gelesene Bücher 2024

Auch im vergangenen Jahr habe ich wieder die meisten Bücher notiert, die ich (ganz) gelesen habe*. 60 Bücher stehen auf meiner Gelesen-Liste, ebenso viele wie 2023. Und auch 2024 waren es wieder mehr Bücher von Frauen (46) als von Männern (14). Das liegt einzig und allein daran, dass mich Bücher von Frauen in der Regel mehr ansprechen als die ihrer männlichen Kollegen..

Ich bin, ich habe es schon mal geschrieben, eine unstrukturierte Leserin (https://timetoflyblog.com/die-unstrukturierte-leserin). Ich lese, was mir mehr oder weniger zufällig in die Finger oder vor besser vor die Augen kommt. Den Empfehlungen von lesefreudigen Bekannten und der Neuerscheinungsliste der örtlichen Bücherei vertraue ich mehr als Bestsellerlisten oder den Buchbesprechungen in Zeitungen und Zeitschriften. In den Feuilletons werden Bücher von Frauen ja bekanntlich immer noch seltener rezensiert und empfohlen. Und sie werden, ebenso wie Bücher über Frauen, immer noch gerne als „Frauenliteratur“ abgetan. Die wird „von nahezu allen männlichen Lesern gemieden … und von nicht wenigen weiblichen“, schreibt Sigrid Nunez in ihrem Roman „Was dir fehlt“, den ich gerade lese (Nunez, Sigrid. (2021). Was fehlt dir: Roman [Kindle Android version], Seite 39). Das Buch erscheint daher erst im nächsten Jahr auf meiner Liste der gelesenen Bücher. Die amerikanische Schriftstellerin habe ich – ebenso wie ihre Kollegin Lydia Davis – erst im vergangenen Jahr entdeckt, wie so oft eher zufällig.

Wie subtil Schriftstellerinnen und ihre Texte immer noch abwertet und benachteiligt werden, habe ich am Beispiel von Lydia Davis im Mai in einem Seminar erlebt. Die meisten Seminarteilnehmerinnen kannten die amerikanische Schriftstellerin und Übersetzerin nicht. Der Seminarleiter stellte sie mit den Worten vor, dass sie in den USA sehr bekannt und die Exfrau von Paul Auster sei – so als sei ihre lange zurückliegende Ehe mit dem damals noch nicht bekannten Schriftsteller Lydia Davis einzige literarische Leistung. Dass sie als Meisterin der kurzen Erzählungen gilt und unter anderem mit dem Man Booker international Prize ausgezeichnet wurde, erwähnte der Seminarleiter nicht. Und ich frage mich, ob er Paul Auster auch als Ehemann von Siri Hustvedt vorgestellt hätte.

Die meisten Beispieltexte, die in diesem Seminar besprochen wurden, stammten übrigens von männlichen Autoren; das Kürzen übten wir dagegen an Texten von Frauen. Die können, lernt frau daraus, immer noch verbessert werden, selbst wenn sie von renommierten Schriftstellerinnen wie Elke Erb geschrieben wurden.

Eine kleine, zugegebenerweise etwas boshafte Bemerkung am Rande: Lydia Davis Buch habe ich zu Ende gelesen, das des Seminarleiters nicht. Weil ich gerne weiß, mit wem ich es zu tun habe, hatte ich es mir vor dem Seminar bestellt – zum Glück gebraucht, für 99 Cent plus Porto. Denn nach etwa einem Drittel habe ich es zur Seite gelegt. Mein Leben ist zu kurz, um Bücher zu lesen, die mir nicht gefallen.

Ausnahmen bestätigen die Regel: Durch „Wir sehen uns im August“ von Gabriel Garcia Márquez habe ich mich bis zum Ende gequält. Garcia Márquez hatte den unvollendet gebliebenen Roman in den Jahren vor seinem Tod geschrieben. Er war damals schon an Demenz erkrankt, aber sein literarisches Urteilsvermögen funktionierte trotz seiner Erkrankung offenbar noch: Er ordnete nämlich an, dass das Buch nicht veröffentlicht werden sollte. Seine Söhne und die Verlage setzten sich über seinen Wunsch hinweg – und taten dem Nobelpreisträger damit wohl keinen Gefallen. „Ein kleines Kunstwerk, das sowohl García-Márquez-Fans als auch neue Leserinnen und Leser begeistern wird“, wie es auf der Website von Kiepenheuer und Witsch heißt, ist das Buch (nicht nur) meiner Meinung nach nicht (https://www.kiwi-verlag.de/buch/gabriel-garcia-marquez-wir-sehen-uns-im-august-9783462006421). Im Gegenteil.

Auch Wolfgang Herrndorfs Buch „Arbeit und Struktur“ wurde nach dem Tod des Autors veröffentlicht, aber auf seinen ausdrücklichen Wunsch. In ihm sind die Blogbeiträge zusammengefasst – „kritisch durchgesehen und lektoriert“ (S. 443), die Herrndorf seit Februar 2010 geschrieben hatte. Nachdem der Schriftsteller, damals erst 44 Jahre alt, „erfahren hatte, dass er nicht mehr lange leben würde, beschloss er, die ihm bleibende Zeit mit Arbeit zu füllen“.

Für Herrndorf war dies der richtige Weg – nicht nur, weil es ihm  am besten ging, wenn er arbeitete (Blogeintrag vom 19.4.2010), sondern auch, weil er so produktiv war wie nie zuvor. Er vollendete in den drei Jahren bis zu seinem Tod die Romane „Tschick“ und „Sand“ – und schrieb zahlreiche Blogbeiträge. Die waren zunächst als „reines Mitteilungsmedium für seine Freunde gedacht“, ab September veröffentlichte er die Beiträge dann als Blog unter dem Titel „Arbeit und Struktur“.

Ich habe mir das Buch vor kurz nach seinem Erscheinen gekauft und es jetzt wieder gelesen. Es hat mich berührt – und auch inspiriert, mehr Ordnung und Struktur in mein Leben zu bringen. Ich bin zwar, anders als Wolfgang Herrndorf, kerngesund, aber mit fast 70 denkt frau doch gelegentlich darüber nach, wie viel Zeit noch bleibt – und wie sie sie nutzen möchte.

Auch andere Bücher habe ich nicht zum ersten Mal gelesen. Einige wie Max Frischs Entwürfe zu einem dritten Tagebuch“ oder Hanns-Josef Ortheils „Notieren dicht am Leben“ habe ich erst nach Jahren wieder aus meinem Bücherregal hervorgeholt. Andere, zum Beispiel die Lucy-Barton-Romane von Elizabeth Strout oder Katharina Francks Kurzessays („Darf ich Ihnen das Sie anbieten“), wollte ich schon nach kurzer Zeit wieder lesen. Denn wie gesagt: Ich bin eine unstrukturierte Leserin: Ich lese, worauf ich Lust habe. Und das wird auch in diesem Jahr so bleiben.

Liste der 2024 gelesenen Bücher,
ungeordnet und wahrscheinlich unvollständig

  1. Max Frisch: Entwürfe zu einem dritten Tagebuch
  2. Ute Mank: Elternhaus
  3. Daniel Schreiber: Zeit der Verluste
  4. Alexa Henning von Lange: Zwischen den sommern
  5. Elke Heidenreich: Frau Dr. Moormann und ich
  6. Anne Weiss: Der beste Ort zu leben
  7. Doris Knecht: eine vollständige Liste der Dinge, die ich vergessen habe
  8. Lily Brett: Alt sind nur die anderen
  9. Sigrid Nunez: Erinnerungen an Susan Sonntag
  10. Monika Hürlimann: Die Lügen meiner Mutter
  11. Christiane Hastrich, Barbara Lueg: Statt einsam gemeinsam: Wie wir im Alter leben wollen
  12. Anna Jouleit: Das letzte Bild
  13. Marlene Faro: Die Vogelkundlerin
  14. Julia Cameron: Weg des Künstlers
  15. Paul Auster: Baumgartner
  16. Alex Capus: Das kleine Haus am Sonnenhang
  17. Elke Heidenreich: Neulich im Himmel
  18. Angelika Klüssendorf: April
  19. Ewald Arenz: Reisegeschichten Eine Urlaubsliebe
  20. Ewald Arenz: Meine kleine Welt
  21. Susanne Mathiessen: Lass noch mal los
  22. Lydia Davis: Reise über die stille Seite
  23. Elizabeth Strout: Am Meer
  24. Elizabeth Strout: die Unmöglichkeit der Nähe
  25. Elizabeth Strout: Oh William
  26. Elizabeth Strout: Lucy Barton Alles ist möglich
  27. Selene Mariani: Miniaturen in Blau
  28. Claire Keegan: Das dritte Licht
  29. Judith Wolfsberger: Schafft euch Schreibräume
  30. Isabel Allende: der Wind kennt meinen Namen
  31. Monika Maron: Das Haus
  32. Elke Heidenreich; Altern
  33. Katharina Franck Darf ich ihnen das Sie anbieten
  34. Frauen, Baltrum Verlag
  35. Donna Leon: Geheime Quellen
  36. Caroline Wahl: 22 Bahnen
  37. Thich Nhat Hanh: Der Tag, auf den du gewartet hast, ist heute.
  38. Kerri Andrews: Frauen, die wandern, sind nie allein
  39. Zoe Jenny: Das Verschwinden des Mondes
  40. Caroline Wahl: Windstärke
  41. Annette Hagemann: Katalog der Kiefermäuler
  42. Gabriel Garcia Marquez: Wir sehen uns im August
  43. Benedict Wells: Die Wahrheit über das Lügen
  44. Benedict Wells:  Die Geschichten in uns: Vom Schreiben und vom Leben
  45. Lukas Brandt: Schweden im Wohnmobil
  46. Petra Juling: Schweden
  47. Judith Hermann: Wir hätten uns alles gesagt
  48. Siri Hustvedt: Mütter Väter und Täter
  49. Astrid Lindgren: Die Menschheit hat den Verstand verloren
  50. Silvia Bovenschen: Älter Werden
  51. Donna Leon: Feuerprobe
  52. Francoise Heritier: Das ist das Leben
  53. Hanns-Josef Ortheil: Notieren dicht am Leben
  54. Hanns-Josef Ortheil: Lesehunger
  55. Michiko Aoyama: Donnerstag im Café unter den Kirschbäumen
  56. Marie-Louise Monrad Möller: Schlaf
  57. Judith Hermann Abendrot
  58. Anna Enquist: Das springende Mädchen
  59. Marlene Fleißig: Bestimmt schön im Sommer
  60. Wolfgang Herrndorf: Arbeit und Struktur

* Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung

Vom Steinbruch zum Biotop

Die erste Wanderung im neuen Jahr. Am Freitag hatte es auch am Harzrand zu schneien begonnen, und so mussten wir, anders als geplant, am Samstagmorgen nicht in den Oberharz fahren, um im Schnee zu wandern. Wenn Schnee liegt, herrscht an Wochenenden dort oft Hochbetrieb; auf der Spur der Steine wanderten wir – meine Kollegin Foe und ich – fast allein.

Im Wald bei Wolfshagen wurde bis 1986 Diabasgestein abgebaut. Heute ist der ehemalige Steinbruch ein Biotop, in dem die ehrenamtlichen Mitglieder des Naturwissenschaftlichen Vereins Goslar seit 1992 225 Tier- und 364 Pflanzenarten dokumentiert und beobachtet haben – darunter seltene und geschützte Arten wie Uhu, Geburtshelferkröte, Tausendgüldenkraut und Kreuzblümchen. Der Wald rund um den Steinbruch wird allmählich wieder zum Mischwald. Und ganz in der Nähe, auf dem Weg zur Granetalsperre, entsteht eine Streuobstwiese, die als Offenlandbiotop vielen heimischen Tierarten einen Lebensraum bietet. Mehr als 50 alte Apfel-, Birnen-, Kirschen- und Pflaumensorten, die mit Boden und Klima gut zurechtkommen, haben die Wolfshäger Vereine hier gepflanzt. (https://www.spur-der-steine.info/die-streuobstwiese.html).

Die Granetalsperre haben wir dann meist nur aus der Ferne gesehen. Der Rundwanderweg hält zumindest in dem Bereich, in dem wir gewandert sind, gebührenden Abstand vom Stausee. Zwar führen einige Fußwege direkt ans Wasser, doch Schilder fordern dazu auf, nicht weiterzugehen, weil nicht nur der See, sondern auch der Uferbereich Wasserschutzgebiet ist.

Mit der ersten Wanderung des Jahres habe ich auch das Wandertagebuch eingeweiht, das meine Kollegin Foe mir geschenkt hat: Im neuen Jahr möchte ich mir jede Woche Zeit für eine Wanderung, einen längeren Spaziergang oder einen Ausflug nehmen. Dazu inspiriert hat mich neben dem Wandertagebuch der Schweizer Autor Franz Hohler: Als er 60 Jahre alt wurde beschloss er, jede Woche eine Wanderung zu unternehmen – quasi als Übungsplan fürs Alter. Sieben Jahre später entdeckte er ein Jahr lang seine Umgebung bei Spaziergängen. Was er auf seinen Spaziergängen und Wanderungen erlebte und was ihm dabei auffiel, veröffentlichte er in zwei Büchern.

Ein Buch werde ich über meine Wanderungen und Ausflüge sicher nicht schreiben, aber wohl so manchen Blogbeitrag.

Jahresrückblog 2024: Auf ein Neues

Ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich den Jahresrückblog beginne, zu dem Judith Peters aufgerufen hat (https://judithpeters.de/jahresrueckblog/). Wieder mit meinem Lieblingssatz aus Hermann van Veens Musical „Ente Jodokus Kwak“: „Ist es schon wieder so weit?“ Mit den ersten Zeilen aus Erich Kästners Dezember-Gedicht (https://www.deutschelyrik.de/der-dezenber.html)?

„Das Jahr ward alt. Hat dünne Haar.
Ist gar nicht sehr gesund.
Kennt seinen letzten Tag, das Jahr.
Kennt gar die letzte Stund.“

Oder kurz und knapp mit dem Titel des Tagebuchs, das Astrid Lindgren während des Zweiten Weltkriegs führte: „Die Menschheit hat den Verstand verloren“. Das trifft den Zustand der Welt heute meiner Meinung nach ziemlich genau. Und vielleicht ist das die richtige Quintessenz eines Jahres, in dem alte Kriege fortgesetzt, neue begonnen und nur wenige beendet wurden und in dem immer mehr Menschen rechtsradikalen Parteien ihre Stimme geben.

Meine Themen 2024

Reisen

Ich habe Astrid Lindgrens Tagebuch im Spätsommer in Schweden gelesen. Die Fahrt mit dem Wohnmobil durch Schweden war mein Reisehighlight des vergangenen Jahres. Ich liebe es, am Wasser zu sein und aufs Wasser zu schauen – schon allein deshalb ist Schweden, ebenso wie Norwegen, für mich ein Traumland: Überall Seen, Flüsse oder das Meer, außerdem gibt es traumhaft schöne Landschaften mit fast unberührter Natur.

Sehr gut gefallen haben mir aber auch die vielen kleinen Städte in Südschweden – und natürlich Stockholm: Die schwedische Hauptstadt hat ein besonderes Flair und definitiv das Zeug zu (m)einer Lieblingsstadt.

In Deutschland steht jetzt Schwerin auf der Liste meiner Lieblingsstädte ziemlich weit oben: Auch hier Wasser, wohin man schaut. Aber auch die anderen Städte, die ich dank des 49-Euro-Tickets kennengelernt habe, waren eine Reise wert: Gotha zum Beispiel, Mühlhausen, Potsdam oder auch Braunschweig. Sie liegen gar nicht so weit von dem Ort entfernt, in dem ich seit fast 40 Jahren lebe, und doch habe ich sie in diesem Jahr zum ersten Mal besucht. Im neuen Jahr will ich meine Erkundungsreisen fortsetzen. Und auch einige Freundinnen, die weiter entfernt wohnen, will ich im neuen Jahr besuchen, zum Beispiel an der Mosel, in Neustadt, Wien und auch in Berlin .

Schreiben

Auch wenn ich inzwischen Rentnerin bin, spielt Schreiben in meinem Leben weiterhin eine wichtige Rolle. Ich schreibe fast täglich, wenn auch nicht so viel und so regelmäßig, wie ich es eigentlich möchte. Solange ich mein Geld mit Schreiben verdient habe, habe ich alle Abgabetermine zuverlässig eingehalten, bei meinen „privaten Schreibprojekten“ erreiche ich meine selbst gesetzten Ziele leider oft nicht, obwohl ich heute mehr Zeit habe als früher.

So habe ich im vergangenen Jahr nicht wie geplant ein bis zwei Blogbeiträge wöchentlich geschrieben und gepostet, sondern gerade einmal 46 im ganzen Jahr. Im September habe ich sogar drei Wochen Blogpause gemacht – ich brauchte einfach mal eine Auszeit, vom Schreiben allgemein und vom Bloggen besonders. Manchmal überlege ich sogar, ob ich mit dem Bloggen aufhören und mich auf meine anderen Schreibprojekte konzentrieren soll.

Mit denen bin ich 2024 ebenso nicht so vorangekommen, wie ich es gehofft oder geplant habe. Immerhin habe ich mich – auch dank der täglichen Schreibimpulse von Denise Fritsch – der Geschichte, die schon so lange in meinem Kopf spukt, wieder angenähert. Vielleicht gelingt es mir ja im neuen Jahr, sie zu beenden.

Dabei hilft mir sicher der Frauenschreibtreff, den Annette Hagemann und ich vor ein paar Jahren initiiert haben. Er hat sich inzwischen als fester Termin etabliert  (https://hannoverschreibt.de/treffs/frauenschreibtreff/): Immer mehr Frauen kommen am ersten Sonntag im Monat ins AutorInnenzentrum in Hannover-Linden, um gemeinsam mit anderen zu schreiben (https://timetoflyblog.com/aus-wien-nach-hannover).

Außerdem habe ich 2024 endlich eine Schreibpartnerin gefunden, mit der ich mich regelmäßig online oder live zum Schreiben verabrede.

Gelegenheit, gemeinsam mit anderen zu schreiben, gab es auch bei den beiden Schreibauszeiten, die ich mir 2024 gegönnt habe. Im April habe ich am Essayworkshop von Brigitte Helbling im Nordkolleg in Rendsburg teilgenommen, im November dann an der von Henriette Dyckerhoff und Dr. Elisabeth Drimalla geleiteten Herbstakademie der Bücherfrauen in Klappholtal auf Sylt. Es waren gute Tage – mit viel Zeit zum Schreiben, inspirierenden Schreibimpulsen und Anregungen, spannenden Texten, interessanten Gesprächen und Begegnungen mit tollen Frauen. Ich hoffe, dass wir in Verbindung bleiben. Und dass es mir im neuen Jahr auch zu Hause, im Alltag, gelingt, mir mehr Zeit zum Schreiben zu nehmen.

Wandern

Den Harz einmal von West nach Ost auf dem Hexenstieg durchqueren, stand 2024 auf der Liste meiner Wunsch-Wanderungen ganz oben. Doch irgendwie war es verhext mit dem Hexenstieg: Als ich im März losgehen wollte, wurde ich krank, ans Wandern war nicht zu denken. Später im Jahr machten mir mal mein Knie, mal das Wetter oder das Leben einen Strich durch die Rechnung. Und so habe ich im vergangenen Jahr nur die erste Etappe von Osterode nach Clausthal geschafft – und sie hat mir wie auch die anderen drei Teilstrecken, die ich im Laufe der Jahre gewandert bin, nicht sonderlich gut gefallen. Deshalb habe ich den Hexenstieg kurzerhand von der Liste der Dinge, die ich tun möchte, gestrichen und dieses (Wander)Ziel losgelassen. Es gibt einfach viel schönere Wanderwege im Harz: Einige habe ich im vergangenen Jahr entdeckt: den Besinnungsweg bei Bad Harzburg beispielsweise oder den Weg der Steine bei Wolfshagen. Dort habe ich im Oktober sogar Gil-Galad, den letzten Hohen König der Elben aus Tolkiens Welt, getroffen und fotografiert (Kostüm Foe Rodens).

Kunst

Ich habe keine Ahnung von Kunst, aber ich mag schöne Bilder und gehe gerne in Ausstellungen und Museen.

2024 haben mir die Ausstellungen von Paula Modersohn-Becker im Landesmuseum Hannover, die Munch-Ausstellung und die Sammlung impressionistischer MalerInnen im Museum Barberini in Potsdam und dieBilder von Armin Müller-Stahl im Kloster Cismar besonders gut gefallen. Besonders berührt haben mich die beiden Installationen von Thomas Rentmeister im Sprengel Museum. Er hat den Hausrat seiner Eltern zu einem Kunstwerk verarbeitet. Ich habe in dem Berg manchen Gegenstand entdeckt, dessen Zwilling auch im Haus meiner Eltern stand. Und so war dieser Besuch im Sprengel Museum für mich irgendwie auch eine Reise in meine Vergangenheit.

Bewegung

Ich bin früher gerne und viel gelaufen; doch seit einer Knie-OP vor einigen Jahren beschränke ich mich notgedrungen aufs walken und wandern. Mein Ziel, 10.000 Schritte am Tag zu gehen, 2024 im Prinzip erreicht: Durchschnittlich 10.375 Schritte täglich – an manchen Tagen mehr, an anderen leider weniger –summieren sich auf insgesamt 3.797.250 Schritte im ganzen Jahr.

Im neuen Jahr sollen es mindestens ebenso viele werden. Und vielleicht gelingt es mir ja auch, den Kilometerzähler auf meiner Fitnessuhr zu aktivieren, damit ich meine tägliche Sporteinheit aufs Rad verlegen kann, wenn mein Knie mal wieder nicht so will wie ich.  

Im vergangenen Sommer bin ich außerdem mehr und öfter geschwommen als in den Jahren davor – und wenn ich meinen inneren Schweinehund dann überwunden hatte, hat es mir  sogar Spaß gemacht. Und so habe ich mir vorgenommen, im nächsten Sommer eine Dauerkarte fürs Freibad zu kaufen und regelmäßig schwimmen zu gehen.

Omas gegen rechts

Vor einem Jahr habe ich im Jahresrückblog geschrieben: „Seit einiger Zeit beteilige ich mich an Aktionen der Omas gegen rechts. Denn in Zeiten wie diesen genügt es meiner Meinung nach nicht mehr, gegen Antisemitismus und rechtsradikale Parteien zu sein, die unsere Demokratie gefährden – man muss es auch zeigen.“ Dieser Satz ist leider aktueller denn je. Denn bei den bei den Europawahlen gaben mehr Leute, darunter besonders viele junge, rechtsextremen Parteien ihre Stimme als bei den vorangegangenen Wahlen, im Thüringer Landtag ist die AFD mit 32 Sitzen die stärkste Fraktion. Und in den USA wurde mit Donald Trump ein Präsident wiedergewählt, dessen Demokratieverständnis mehr als zweifelhaft ist und dessen finanzkräftiger Unterstützer offen für die AFD und andere rechtsextreme Parteien wirbt.

Es ist also höchste Zeit, Zeichen zu setzen – gegen Antisemitismus, Faschismus und Fremdenfeindlichkeit. Ob es etwas bewirkt, wenn ich an Solidaritätswachen vor der Synagoge der Neuen jüdischen Gemeinde oder an Demonstrationen gegen rechts und gegen Antisemitismus teilnehme, weiß ich nicht. Aber zumindest habe ich es versucht. Im vergangenen Jahr bei Demos in Hannover, Goslar, Großburgwedel und Eschede (https://timetoflyblog.com/wir-sind-viele).

Erste Male

Seit ich lesen kann – also seit mehr als 60 Jahren – lese ich gerne und viel: Im vergangenen Jahr waren es laut meiner sicher nicht vollständigen Liste 57 Bücher (mehr dazu in einem extra Blogbeitrag). Aber im April  habe ich zum ersten Mal an einem Silent Book Club teilgenommen (https://timetoflyblog.com/gemeinsam-lesen). Schreib- und Lauftreffs kannte ich, aber dass Menschen sich treffen, um gemeinsam zu lesen, war mir neu. Erstaunt hat mich, bei der Premiere in der Stadtbibliothek Hannover, wie viele Bücherfans kamen, vor allem junge. Ich habe im vergangenen Jahr nur einmal beim Silent Book Club mitgelesen, aber ich werde 2025 sicher wieder dabei sein. Für alle interessierten HannoveranerInnen: Das nächste Lesetreffen findet übrigens am 30. Januar ab 17 Uhr in der Stadtbibliothek statt. Ab 16.30 Uhr führt Martina zu den besten Leseplätzen (https://www.instagram.com/silentbookclub_hannover/).

Gelesene Bücher beim ersten Silent Book Club in Hannover

Auch an der von Anna Koschinski organisierten Blognacht (https://annakoschinski.de/blognacht/) habe ich 2024 zum ersten und leider auch nur ein einziges Mal teilgenommen. Dass es mir nicht öfter geglückt ist, liegt auch daran, dass ich freitags manchmal mit meiner Kollegin Foe im Harz wandere und nach einer langen Tour oft zu müde bin. Und dass ich eben freitags manchmal während des Shabbatgottesdienstes vor der Synagoge der Neuen jüdischen Gemeinde in Hannover stehe, um Solidarität mit den Jüdinnen und Juden zu zeigen, die drinnen beten und wegen ihres Glaubens immer häufiger beleidigt, bedroht und angegriffen werden (siehe Omas gegen rechts). Frau muss eben manchmal Prioritäten setzen. Aber die Blognächte stehen ebenfalls auf meiner To-do-Liste für 2025.

Premiere waren für mich auch die beiden Blogparaden im vergangenen März. Ob es die Reichweite meines Blogs erhöht hat, bezweifle ich, aber die beiden Themen „Schreiben über das Schreiben“ (https://timetoflyblog.com/die-leichtigkeit-des-schreibens) und „Wo ich mich zu Hause fühle“ (https://timetoflyblog.com/wo-fuehle-ich-mich-zu-hause) haben mich interessiert und zum Mitschreiben animiert. Auch hier soll die Fortsetzung 2025 folgen.

Wichtige Erkenntnis 2024


Eine Frau, die ich schon lange kannte, die ich aber erst in den vergangenen Jahren besser kennen und schätzen gelernt habe, ist im Frühjahr gestorben. Für mich unerwartet, denn sie war jünger als ich und ich wusste nicht, dass sie krank war. Bei unseren gelegentlichen Telefonaten hat sie es mir nicht erzählt. Und weil wir weit voneinander entfernt wohnten, haben wir uns auch nur selten getroffen – zuletzt im Sommer 2023, mehr als ein halbes Jahr vor ihrem Tod. Dass es das letzte Mal sein würde, ahnten wir beide damals noch nicht. Auch wenn wir beide über 60 waren, dachten wir, wir hätten noch viel Zeit. Denn damals waren wir beide noch gesun

Ihr Tod hat mich sehr getroffen und mich daran erinnert, dass ich Dinge nicht auf die lange Bank schieben sollte, sondern direkt tun sollte. Vielleicht sollte mein Jahresmotto lauten: Carpe diem oder besser noch „Just do it“

Fünf  Ziele für 2025

Ich möchte

  • mehr schreiben und ein Buchprojekt beenden,
  • zeichnen lernen und im wahrsten Sinne des Wortes mehr Farbe in mein Leben bringen,
  • reisen, mit dem Wohnmobil, mit dem Zug und zu Fuß,
  • Freundinnen treffen, auch oder vor allem die, die nicht in meiner Nähe wohnen,
  • Ordnung und Struktur in meine Leben bringen.

Enden soll dieser Jahresrückblog mit den ersten Zeilen aus Mascha Kalekos Nekrolog auf ein Jahr (https://www.sommeruni.net/2002/workshops/zeitung/Nekrolog%20auf%20ein%20Jahr%20-%20Mascha%20Kaleko.pdf):

„Nun starb das Jahr. Auch dieses ging daneben.
Längst trat es seinen Lebensabend an.
Es lohnt sich kaum, der Trauer hinzugeben,
Weil man sich ja ein neues leisten kann.“

13 Wünsche: Altes Ritual neu interpretiert

Gestern haben die Raunächte begonnen, jene zwölf Nächte, die in vielen Kulturen und Religionen und schon seit alters her eine ganz besondere Zeit sind. Auch Menschen, die mit Religion wenig im Sinn haben und nicht an höhere Mächte glauben, halten „zwischen den Jahren“ inne, schauen auf das noch nicht ganz vergangene Jahr zurück und auf das vor ihnen liegende voraus, machen Pläne oder nehmen sich Ziele, die dann leider manchmal vergessen sind, bevor die Raunächte oder die ersten Monate des Jahres vorbei ist.

Die Raunächte beginnen in der Nacht vom 24. zum 25. Dezember, und enden am Abend des 6. Januar, dem Fest der Erscheinung des Herrn, jeweils um Mitternacht. Die Wintersonnenwende am 21. oder 22. Dezember gehört den meisten Überlieferungen zufolge zwar nicht zu den Raunächten, leitet sie aber ein. Raunachtfans wie ich nutzen die Tage bis Weihnachten, um die Wohnung aufzuräumen, über das alte Jahr nachzudenken und Wünsche für das neue zu formulieren.

Loslassen und wünschen

Ein Ritual soll helfen, Altes loszulassen. Ängste, Sorgen und belastende Eigenschaften, die man – oder frau – los- oder hinter sich lassen will, und Projekte, die sich überlebt haben, werden auf einen Zettel geschrieben und verbrannt.

Das habe ich am Heiligen Abend getan. Und natürlich habe ich wie in den vergangenen Jahren aus meinen Wünschen und Zielen für das kommende Jahr die 13 wichtigsten ausgewählt und auf kleine Zettel geschrieben. In jeder Raunacht ziehe ich einen. Doch anders als in den vergangenen Jahren verbrenne ich sie nicht und vertraue die Wünsche auf diese Weise dem Universum und höheren Mächten an. Diesmal notiere ich auf den Zetteln den Namen des Monats, für den er bestimmt ist, und bewahre sie in einer Schale bis zum Beginn des jeweiligen Monats auf. Dann lese ich ihn und erfahre, auf welches Ziel ich mich in diesem Monat besonders konzentrieren soll.

Darüber, das 13-Wünsche-Ritual abzuwandeln, habe ich schon früher nachgedacht. „Schließlich macht es Sinn, wenn das Universum, dem ich meine Wünsche anvertraue, und ich zur gleichen Zeit am gleichen Ziel arbeiten. Vielleicht freut es sich über ein bisschen Unterstützung und darüber, dass frau ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt“, habe ich vor drei Jahren in einem Blogbeitrag geschrieben (https://timetoflyblog.com/wuensche-zur-wintersonnenwende). Doch dann habe ich es beim alten Ritual belassen. Denn ich bin zugegebenerweise ein bisschen abergläubisch und kenne mich weder mit dem Universum noch mit höheren Mächten wirklich gut aus. Und ich wollte sie nicht dadurch verärgern, dass ich ihnen ins Handwerk pfusche.

Dass ich diesmal einen anderen Weg eingeschlagen habe, liegt auch an der Raunachtschallenge von Eva-Maria Zurhorst. „Wir laden alle Kräfte zwischen Himmel und Erde ein, uns auf unserem Weg zu unterstützen“, heißt es auf ihrer Website (https://mitglieder.zurhorstundzurhorst.com/rauhnachtschallenge/rauhnacht-1/. „Aber wir geben hier in unserer modernen Zeit die Verantwortung für unser Handeln im Alltag nicht ab.“ Sie rät den TeilnehmerInnen, selbst die Weichen stellen und alles zu unternehmen, „damit deine tief aus deinem Herzen und deiner Seele kommenden Wünsche auch in dein Leben kommen können“. Ich finde, so passt das alte Ritual noch besser in die heutige Zeit.

Zwischen den Jahren

Übrigens: Ich mag nicht nur die Raunächte, sondern auch die Bezeichnung „zwischen den Jahren“. Die hängt auch mit der unterschiedlichen Dauer von Mond- und Sonnenjahr zusammen. Das für unseren Kalender maßgebliche Sonnenjahr dauert genau 365,24219 Tage, das Mondjahr ist elf Tage und zwölf Nächte kürzer (https://de.wikipedia.org/wiki/Zwischen_den_Jahren). Schon Julius Caesar legte mit seiner Kalenderrefom im Jahr 45/46 vor Christus die Dauer des Jahres auf 365 Tage und den 1. Januar als Jahresbeginn fest. Für viele Christen endete das alte Jahr trotzdem schon am Heiligen Abend; das neue Jahr begann dagegen in weiten Teilen Europas erst am 6. Januar. Die Zeit zwischen den beiden christlichen Feiertagen blieb die Zeit zwischen den Jahren, selbst als der 1. Januar im Jahr 1691 durch Papst Innozenz XII. auch für die Christen als Neujahrstag verbindlich wurde (https://de.wikipedia.org/wiki/Neujahr)

Monatsrückblog November 2024

Nein, der November ist nicht mein Lieblingsmonat. Aber ich finde ihn auch nicht so schrecklich wie  manche andere. Natürlich, das Wetter ist oft nicht das beste, Novemberwetter halt, doch im November ertrage ich das triste Grau und die Dunkelheit noch recht gut. Vielleicht weil ich dann noch von zurückliegenden schöneren Sommer- und Herbsttagen zehre. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich im November geboren bin und viele Menschen, die ich gerne mag, ebenfalls.

Happy Birthday

Mein Geburtstag war in diesem Jahr besonders schön. Denn meine Freundin Sabine und ihr Mann haben uns besucht. Sabine und ich haben zur gleichen Zeit in Mainz studiert, allerdings ganz verschiedene Fächer. Kennengelernt haben wir uns in der Unisauna – und unsere Freundschaft hat die vier Jahrzehnte, die seither vergangen sind, überdauert. Weil Sabine in Süddeutschland wohnt und ich im Norden, sehen wir uns leider nur selten. Umso mehr habe ich mich über ihren Besuch gefreut.

Am Morgen meines Geburtstags stand dann auch noch meine Tochter unangekündigt vor der Tür. Und eine weitere Überraschung wartete am Wochenende in Hamburg auf mich: Meine Schwiegertochter hatte zwei Karten für die Ballett-Werkstatt besorgt und so konnten bei den Proben für Slow Burn und Blake Works V zusehen. Beide Stücke feiern im Dezember in der Oper Premiere. Es war wirklich beeindruckend zu sehen, wie die TänzerInnen ein Stück einstudieren; den Entstehungsprozess mitzuerleben gefällt mir eigentlich besser als die Aufführung selbst.

Bebackt wurde ich an/um meinem Geburtstag übrigens auch: Mein Mann hatte für mich einen Zimtschneckenkuchen gebacken, mein Stiefsohn bei unserem Besuch einen Franzbrötchenkuchen. Der war so lecker, dass er gleich am nächsten Tag zwei weitere backen musste. Einen durften wir dann mit nach Hause nehmen. Herzlichen Dank

Atelier Rundgang in der List, schreiben in Linden

Der November hatte gut begonnen: Am ersten Sonntag im November öffneten KünstlerInnen aus der List ihre Ateliers und zeigten, was, wie und wo sie arbeiten. Über die Schulter schauen kann man ihnen bei der Arbeit zwar nicht, aber man sieht beim Atelierbesuch – anders in Ausstellungen – eben nicht nur die fertigen Arbeiten, sondern auch Skizzen und Entwürfe und bekommt einen Einblick in den Entstehungsprozess.  

Und weil die Ateliers nah beieinander liegen, ist der Atelier Rundgang für mich eine willkommene Gelegenheit, durch die List zu spazieren. Für alle, die Hannovernicht kennen: Die List ist einer der schönsten Stadtteile Hannovers, liegt aber abseits meiner normalen Wege.

Anders als in der List bin ich in Linden recht oft, auch weil ich seit ein paar Jahren immer am ersten Sonntag im Monat gemeinsam mit anderen Frauen schreibe. Zuerst haben wir uns im Unternehmerinnenzentrum getroffen, dann im Ihmezentrum und seit Anfang des Jahres im neuen AutorInnenzentrum in der Deisterstraße. Angefangen hat alles im Herbst 2019. Damals habe ich Annette Hagemann vom Kulturbüro der Stadt Hannover von meiner Idee erzählt, im Januar 2020 habe ich die Schreibtreff-Idee dann beim von Annette organisierten Autor*innen-Netzwerktreffen vorgestellt. Im kommenden Jahr feiern wir also ein kleines Jubiläum (https://timetoflyblog.com/aus-wien-nach-hannove)r.

Ein Unglück kommt selten allein

Es gibt Tage, die sollte man aus dem Kalender streichen. Der 5. November war ein solcher Tag. Oder, um mit Hermann van Veen zu sprechen: „Dieser Tag ist ein Griff ins Klo.“ Dabei hat mich die Wahl Donald Trumps diesmal nicht ganz so unvorbereitet getroffen wie vor acht Jahren.

An den Wahltag im Jahr 2016 erinnere ich mich genau: Ich war damals mit meinem Mann und meiner Tochter in Neuseeland. Als wir abends ins Bett gingen, sah Hilary Clinton wie die sichere Wahlsiegerin aus. Als wir morgens wach wurden, war Donald Trump der künftige Präsident der Vereingten Staaten. Und zwei Tage nach dem politischen Beben bebte in Neuseeland die Erde.

Diesmal habe ich es befürchtet, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Mein Mann hat das Wahldrama live mitverfolgt, es aber nicht aufhalten können.Aals ich um vier Uhr morgens aufstand, bestand kaum mehr Hoffnung. Eigentlich hatte  ich gehofft, am 6. November ein Glas Sekt auf die neue Präsidentin Kamala Harris trinken zu können. Bei einem Wahlsieg von Donald Trump wollte ich mich aus Frust betrinken, obwohl ich eigentlich nur selten Alkohol trinke und nur sehr wenig vertrage.  

Dann bin ich doch nüchtern geblieben: Denn ich wusste, dass ich gar nicht so viel trinken konnte, wie ich kotzen wollte. Dass der Ausspruch vom Maler Max Liebermann stammt, habe ich erst erfahren, als ich diesen Beitrag schrieb. Als Liebermann nämlich im Jahr 1933 einen Fackelzug zu Adolf Hitlers Machtergreifung anschaute, sagte er: „Ich kann nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.“ Manchmal fürchte ich wirklich, dass sich Geschichte wiederholt und dass wir Menschen aus der Geschichte eben nichts lernen.
Ein (politisches) Unglück kommt ja bekanntlich selten allein, heißt es, Und ich gebe zu, dass ich zuerst gedacht habe: „Muss das denn ausgerechnet heute auch noch sein.“ Doch eigentlich war ich für das Ampel-Aus, das ein paar Stunden später folgte, fast dankbar. Es lenkte mich zum einen vom Wahl-Debakel in den USA ab. Zum anderen war die Koalition mit der FDP meiner Meinung nach ohnehin ein Fehler, der jetzt endlich – besser spät als nie – durch den Rausschmiss Lindners korrigiert wurde.

Hätte ich schon an jenem Abend gewusst, welch mieses Schmierentheater die FDP inszeniert hat, hätte ich vielleicht doch zur Flasche gegriffen. Denn nüchtern ist so viel Verlogenheit kaum zu ertragen. Wahrscheinlich drehen sich sogar Genscher und Scheel im Grabe rum.

BuchLust

Zu den beiden großen Buchmessen habe ich es in diesem Jahr nicht geschafft. Während der Leipziger Buchmesse im Frühjahr war ich krank, Frankfurt ist mir an den Publikumstagen einfach zu voll. Die BuchLust in Hannover ist dagegen klein und familiär. Nur etwa 30 Verlage stellten am letzten Wochenende im November im Künstlerhaus aus – nicht die großen Publikumsverlage, sondern kleine, unabhängige Verlage, viele aus Hannover und Umgebung.

Eine Entdeckung waren für mich die wunderschön gestalteten und illustrierten Maro-Hefte des MaroVerlags. Seit 2020 werden in der Reihe Essays zu politischen oder anderen spannenden Themen veröffentlicht. Ich habe mir den literarischen Essay Schlaf von Marie-Louise Monrad Möller gekauft, illustriert von Eniko Katalin Eged. Sehr gut gefallen hat mir auch das Gramm, ein Magazin für Kurzgeschichten, das alle zwei Monate im gleichnamigen Verlag erscheint. Nomen est omen: Die Hefte im A6-Format wiegen wirklich nur ein paar Gramm, jede Ausgabe besteht aus einer einzigen Kurzgeschichte, die eigens für diese Reihe geschrieben wurde. Wie die MaroHefte können auch die Gramm-Kurzgeschichten abonniert werden. Keine schlechte Idee (Für alle, die es interessiert: www.maroverlag.de und www.dasgramm.de).

Besser hören

Bei Veranstaltungen und Seminaren wie auf Sylt (https://timetoflyblog.com/zeit-zum-schreiben-auf-sylt) merke ich es immer wieder: Vor allem in großen Räumen verstehe ich nicht alles, was gesagt wird. Mein Hörvermögen liegt zwar noch im Grenzbereich, aber eigentlich, darin waren sich meine Ohrenärztin und die Akustikerin, einig, ist es Zeit für ein Hörgerät.

Es begeistert mich natürlich nicht wirklich, denn ich weiß dass einige Bekannten mit ihren Geräten überhaupt nicht zurechtkommen. Und billig ist der Spaß auch nicht. Aber Studien zufolge gibt es einen Zusammenhang zwischen Altersschwerhörigkeit und Demenz.  So entwickelten rund 25 Prozent der 3.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die an einer Studie der Uni Leipzig teilnahmen,  „eine Demenz, die sich mit einer Hörverminderung in Verbindung bringen ließ“. (https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Unbehandelte-Schwerhoerigkeit-erhoeht-das-Demenz-Risiko,demenz804.html). Durch die Konzentration auf das Hören werden möglicherweise andere Hirnfunktionen,  vor allem die Hirnrinde und der Hippocampus, die Schaltstelle zwischen Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis, vernachlässigt und geschwächt. Da ist ein Hörgerät doch ein kleines Problem. Und ich werde künftig hoffentlich wieder besser hören – und das Gerät einfach ausschalten, wenn ich meine Ruhe haben will.

Die Weihnachtsmarktsaison ist eröffnet

Am Ende des Monats habe ich, bekennender Weihnachtsmarktfan, dann noch die diesjährige Weihnachtsmarktsaison eröffnet, und zwar mit dem Besuch des Weihnachtsmarkts in Bad Harzburg, da ich zum Katzensitten im Harz war. Es war nur ein kurzer Besuch, da es eigentlich nur diverse Getränke- und Essstände gibt – und die beleuchteten Krippenfiguren auf dem Port-Louis-Platz . Besser gefallen hat mir der Weihnachtsmarkt in Wolfenbüttel, der in diesem Jahr nicht in der Innenstadt, sondern auf dem Schlossplatz stattfindet. Wirklich begeistert hat er mich allerdings trotz des schönen Ambientes nicht, aber die Adventszeit hat ja auch gerade erst begonnen. In den nächsten Wochen stehen noch die Weihnachtsmärkte von Goslar, Celle und Hameln auf meiner To-visit-Liste.

Zeit zum Schreiben auf Sylt

Es gibt Orte, die ich schon lange einmal besuchen wollte. Klappholtal auf Sylt zählte dazu. Einige Bekannte hatten mir vor Jahren von der Akademie am Meer und von der besonderen Atmosphäre vorgeschwärmt und mich gewarnt. „Entweder man ist begeistert oder man sagt ’nie wieder‘.“

Seither hatte ich mir das Akademie-Programm immer wieder angesehen – aber mal waren die Kurse ausgebucht, wenn ich mich endlich entschieden hatte, mal musste ich arbeiten oder hatte andere Termine. Aber die Herbstakademie der Bücherfrauen war genau das, was ich brauchte: „Endlich Meer! Zeit zum Schreiben auf Sylt“. Ich wollte endlich mit einem Projekt weiterkommen, an dem ich schon lange arbeite, ich kannte die Seminarleiterinnen Henriette Dyckerhoff und Dr. Elisabeth Drimalla und war gespannt auf ihren Input und ihre Schreibimpulse.

Auch der Temin Mitte November passte – fast: Zwar fiel in diese Zeit gerade die Schlusskorrektur einer Zeitschrift. Doch der Großteil der Arbeit war schon erledigt, als ich losfuhr; die restlichen Seiten wollte ich, so der Plan, zwischendurch korrigieren. Und im Notfall würde meine Kollegin Foe für mich einspringen. Aber wie sagte schon Blaise Pascal, der französische Mathematiker, Physiker, Erfinder und Philosoph im 17. Jahrhundert: „Weißt Du, wie Du Gott zum Lachen bringen kannst? Erzähl ihm Deine Pläne.“ Er hatte recht.

Aus dem Netz gefallen

Dass „zwischendurch korrigieren“ nicht so einfach sein würde, wurde mir klar, als ich mein Zimmer bezog: Denn in der Schwalbenhalle“ funktionierten weder die mobilen Daten noch der Hotspot meines Smartphones, mit denen ich mich ins World wide web einlogge, wenn ich unterwegs bin.

Auch über das WLAN der Akademie kam ich nicht immer und nicht überall ins Netz – und es war zudem leider ungesichert. Ich nutzte die Verbindung notgedrungen trotzdem – darauf vertrauend, dass der VPN-Schutz meines Antivirenprogramms meine IP-Daten verschlüsselte und mich sicher im Netz surfen und Anrufe übers Internet empfangen ließ. Von meinem Smartphone waren nämlich nur Notrufe möglich und Anrufe empfangen konnte ich über meine Mobilnummer nur, wenn ich am Meer spazieren ging.

Akademie am Meer

Das Meer, natürlich. Es ist ein, nein das Highlight in Klappholtal. Die Akademie liegt wirklich ganz nah am Wasser, nur durch ein paar Stufen und einen Holzsteg vom breiten und jetzt im November fast menschenleeren Sandstrand getrennt.

Heute würde eine solche Anlage in den Dünen sicher nicht mehr genehmigt. Aber als vor über hundert Jahren die ersten Gebäude entstanden, waren Umweltschutz und Zersiedelung der Landschaft noch keine wichtigen Themen. Außerdem heiligte der Zweck die Mittel. Denn wo heute Seminare und Workshops stattfinden, ging es damals um die Landesverteidigung: Während des Ersten Weltkriegs errichtete die Kriegsmarine in den Dünen das Lager Klappholttal, das den Soldaten der Inselwache als Quartier diente (https://de.wikipedia.org/wiki/Klappholttal). Nach dem Krieg funktionierte der Hamburger Arzt Knud Ahlborn die leerstehenden Gebäude zu einer Begegnungs-, Bildungs- und Erholungsstätte für Jugendbewegte, Kriegsheimkehrer und „Wandervögel“ um: Natur und Kultur sollten zur seelischen und körperlichen Genesung der Menschen beitragen (https://akademie-am-meer.de/ueber-uns/klappholttal.php).

Das Konzept überzeugte. „Bereits in der ersten Saison 1920 kamen rund 800 Gäste nach Klappholttal und fanden hier in provisorischen und äußerst spartanisch eingerichteten Quartieren Erholung am Meer, künstlerisches Erleben und ungezwungenes Zusammensein“, ist auf der Website der Akademie am Meer zu lesen. Heute ist sie mit ca. 400 Seminaren, fast 7.000 TeilnehmerInnen, mehr als 40.000 Übernachtungen pro Jahr und über 80 Einzelgebäuden „eine bedeutende Einrichtung der Erwachsenenbildung in Norddeutschland“.

Gemeinsam schreiben …

„Einfach leben und lernen. Weit ab von Alltagsstress und Leistungsdruck. Abseits von festgetretenen Pfaden“ – das ist in Klappholtalauch heute noch Programm. Und es ist schon eine besondere Klientel, die sich zu den Seminaren anmeldet. Wer Luxus und Ablenkung braucht, ist hier nicht richtig. Die vornehm aussehenden Damen in Highheels und Bleistiftröcken, die eine Seminarteilnehmerin bei der Anreise auf dem Bahnhof Westerland beobachtet hatte, tauchten jedenfalls in unserem Seminar nicht auf, wohl aber die beiden jungen Frauen mit Rucksäcken.

Anders als die Telefon- und Internetverbindungen funktionierte die Verbindung zwischen den Seminarteilnehmerinnen auf Anhieb – die Chemie zwischen uns stimmte. Das gemeinsame Interesse an Büchern und am Schreiben war eine gute Basis. Und wie sie ihre Muse verführen können, was zu tun ist, wenn es hakt, wie frau sich motivieren und den inneren Kritiker zwar nicht zum Schweigen bringen, aber doch zumindest besänftigen kann, beschäftigt viele schreibende Frauen – unabhängig von Alter, Beruf, Schreiberfahrung und aktuellen Schreibprojekten.

Es gab zwar einen Zeitplan, gemeinsame Sitzungen und Schreibanregungen zu verschiedenen Themen, aber die Angebote waren nicht verbindlich. Wer lieber etwas anderes oder an einem anderen Ort schreiben oder (am Meer) spazieren wollte, tat das. So habe ich die freie Schreibzeit oft damit verbracht, an dem Projekt zu arbeiten, das mich schon so lange beschäftigt (siehe oben).

Dass es in der Akademie keine wirklich geeigneten Räume gab, in die wir uns zu zweit, zu dritt oder zu viert zum Schreiben zurückziehen konnten, war ein Wermutstropfen. Denn ich schreibe gerne gemeinsam mit anderen: Die besondere Atmosphäre, die dabei entsteht, inspiriert mich und motiviert mich auch dann weiterzuschreiben, wenn ich – alleine am Schreibtisch sitzend – längst aufhören würde. Um sich draußen zum schreiben zu treffen, war es leider zu kalt und zu stürmisch. Und so trafen sich manche in der freien Schreibzeit zum Schreiben im großen Seminarsaal. Der wurde seinem Namen Turnhalle wirklich gerecht: Er war zwar dank großer Fenster zwar hell und freundlich, aber nicht wirklich gemütlich – als Schreibraum also eher suboptimal.

Gemeinsam schreiben in der Turnhalle (Foto: Elisabeth Drimalla)

… und (vor)lesen

Dass wir alle aus eigenen Texten vorlesen sollte, wurde mir erst klar, als ich schon längst angemeldet war. Aus meinen Texten zu lesen, bevor sie wirklich fertig sind, fällt mir schwer. Ich bin nämlich nur selten mit dem, was ich schreibe, zufrieden. Und mein innerer Kritiker erzählt mir ständig, dass das, was ich schreibe, ohnehin niemanden interessiert und dass ich es besser niemandem zeigen oder gar löschen sollte.

Aber da alle anderen Teilnehmerinnen bei den Lesungen mitmachten, wollte ich mich nicht drücken. Und so habe ich am zweiten Abend den Anfang der Geschichte, die irgendwann mal ein Roman werden soll, vorgelesen.

Ich solle mir einen Gegenstand besorgen und ihn als meine inneren Kritiker gelegentlich gegen die Wand werfen, riet mir eine Teilnehmerin nach der Lesung. Das habe ich getan: Der kleine Teufel bekommt neben der Hexe am Computer einen festen Platz auf meinem Schreibtisch. Wahrscheinlich wundert sich der arme Kerl, wenn er künftig gelegentlich durch die Luft fliegt. Denn ein so rüdes Verhalten ist er von mir nicht gewöhnt.

Fazit

Es waren gute Tage auf Sylt – mit viel Input, inspirierenden Schreibimpulsen, spannenden Texten, interessanten Gesprächen und Begegnungen mit tollen Frauen. Hoffentlich bleiben wir in Verbindung.

Und dann war da natürlich das Meer, an dem ich jeden Tag entlang gegangen bin und in dem sogar gebadet habe. Einmal nur und auch nur kurz, weil es im November eben doch schon recht kühl und die Wellen für mich zu hoch und zu wild waren.

Ob ich wieder nach Klappholtal fahren werde: Wahrscheinlich. Vielleicht eher zu einem Seminar, das vorwiegend im Freien stattfindet: Zeichnen beispielsweise – neudeutsch Urban oder Nature Sketching – oder Tai Chi am Strand. Und sicher werde ich beim nächsten Mal darauf achten, dass ich keine (beruflichen) Verpflichtungen haben, die stabile Internetverbindungen erfordern. Dann kann ich die Auszeit weit ab von Alltagsstress und Internet nämlich ohne Druck genießen.

Ortswechsel

Sie sind wieder drin. Die Sommerfrische dauerte in diesem Jahr für unsere Zimmerpflanzen ungewöhnlich lange. Wir haben sie schon vor den Eisheiligen auf die Terrasse und erst in der vergangenen Woche wieder in ihr Winterlager gebracht. Im Wintergarten überwintern sie kühl, aber frostfrei. Und an schönen Tagen wird es manchmal sogar so warm, dass selbst ich, bekennende Frostbeule, mich hinter das schützende Glas setze, die Sonne und den Blick in den Garten genieße.

Der Sommerurlaub draußen tut den meisten Zimmerpflanze gut: An unserem Olivenbäumchen ist eine Olive, am Zitrusbäumchen eine stattliche Zitrone herangereift. Die beiden Osterkakteen, die trotz ihres Namens alle Jahre um Weihnachten blühen, haben schon erste Knospen. Wahrscheinlich können wir wieder pünktlich zum Fest ihre Blütenpracht bewundern. Die beiden scheinen wie ihre zu Ostern blühende Schwester unverwüstlich: Sie sind schon alt, wir haben sie vor fast 40 Jahren von meiner Schwiegermutter geerbt.

Die beiden Weihnachtssterne sind dagegen gerade erst bei uns eingezogen, weil ihre roten Hochblätter so gut zur Vorweihnachtszeit passen, können wir meist nicht widerstehen. Ob sie aber bis zum Fest durchhalten, bezweifle ich: Die meisten überleben meine Pflege leider nicht lange. Dabei ist ihr Standort so, wie es aus den Tropen stammende Pflanzen mögen – hell und warm. Dagegen sind die Gaultherias winterhart und trotzen sogar Minusgraden. Aber sie vertragen angeblich auch den Aufenthalt in beheizten Räumen. Doch wenn es ihnen im Wohnzimmer zu warm wird, versetze ich sie zuerst in den Wintergarten und pflanze sie später, wenn sie sich wieder an kühlere Temperaturen gewöhnt haben, in den Garten. Dort leben sie hoffentlich noch lange und bringen mit ihren grünen Blättern und den roten (Schein)Beeren etwas Farbe ins winterliche Gartengrau bringen.

Manche Zimmerpflanzen vertragen die Sonne nicht und müssen deshalb immer im Haus bleiben. Doch auch sie sind (meist) gut über den Sommer gekommen. Vor allem die Philodendren – drei an der Zahl – und die Monstera gedeihen prächtig, seit sie nicht mehr direkt am Fenster stehen. Die Ranken der Monstera winden sich um das Treppengeländer, werden zum allmählich grünen Vorhang und erobern auch das Sofa auf der Empore.

Nur die Orchidee, die ich von meiner Mutter übernommen habe, schwächelt seit einiger Zeit. In den vergangenen Jahren hat sie immer Ende November, pünktlich zum Geburtstag meines Vaters, geblüht. Doch in diesem Jahr sind weder Blüten noch Knospen zu sehen. Vielleicht missfällt ihr ihr Standort.

Weil Fensterplätze an der Ost- oder Westseite für Orchideen optimal sein sollen und die Pflanzen hohe Luftfeuchtigkeit mögen, ist sie jetzt ins Badezimmer umgezogen. Dort bekommt sie Sonnenlicht, aber nicht zu viel. Und immer, wenn ich bade, tue ich jetzt nicht nur etwas mein, sondern auch für ihr Wohlbefinden. Außerdem habe ich ihr eine Portion Orchideenerde spendiert und harre der Blüten, die hoffentlich bald wieder kommen werden.

Von Skorpionmenschen und einer Skorpiongöttin

Im November 2020 habe ich schon einmal einen Blogbeitrag über Skorpione veröffentlicht. Nein, nicht über die Spinnentiere, sondern über Menschen, die im Sternzeichen Skorpion, also zwischen dem 25. Oktober und dem 22. November geboren sind (https://timetoflyblog.com/scorpions). Damals war gerade Joe Biden zum neuen US-Präsidenten gewählt worden – übrigens auch ein Skorpion – und ich dachte, dass leidige Kapitel Trump sei ein für allemal abgeschlossen. Aber ich habe mich geirrt, jetzt stehen uns vier weitere Trump-Jahre bevor – schlimmer geht‘s offenbar immer. Doch das ist ein anderes Thema.

Die Liste der Skorpionmenschen, die ich schätze, ist seit dem Post vor vier Jahren noch länger geworden. Dass es in der Mythologie schon seit alters her Skorpionmenschen gibt, wurde mir allerdings erst durch einen Blogbeitrag von Frau Graugans alias Margarete Helminger bewusst.

„In Geschichten aus uralten Zeiten wurde mir einst von den ‚Skorpionmenschen‘ erzählt“, schrieb sie am 6. November im Beitrag „Das Wispern der Dinge“ (https://www.graugans.org/67-das-wispern-der-dinge/). „Bevor die Menschen nach ihrem Tod vom Fährmann … in älterer Zeit von den Fährfrauen … über den Styx hinüber ins Totenreich gerudert wurden, waren sie in Begleitung der Skorpionmenschen. Die brachten sie dorthin, wo sie dann das Boot besteigen konnten. Nur die Skorpionmenschen hatten den Mut, mit den Verstorbenen in diese Grauzone zwischen Leben und Tod zu gehen und ihnen den Weg zu weisen. Niemand sonst hätte das gewagt. Nur sie konnten den Verstorbenen die Hand geben, um über diesen schrecklichen Abgrund der Furcht mit diesem einen Schritt hinüberzusteigen und dann die Hand loszulassen … Mehr wird nicht berichtet über diese geheimnisvollen Skorpionleute an der Schwelle zwischen den Welten.“

Die Geschichte gefiel mir und deshalb habe ich bei der Autorin nachgefragt. Es gebe keine Quelle dafür, antwortete sie mir, „diese Geschichte ist in keinster Weise wissenschaftlich belastbar“. Aber ihrer Meinung nach passt „die Begleitung über die Schwelle zur Anderswelt sehr gut zum Sternzeichen Skorpion“. Das finde ich auch.

Bei meiner Recherche über Skorpionmenschen half mir wie so oft Wikipedia weiter (https://de.wikipedia.org/wiki/Skorpion): So bewachen im sumerischen Gilgamesch-Epos aus dem 2. Jahrtausend vor Christus ein Skorpionmann und eine Skorpionfrau am Berg Mašu den Eingang zum „Weg der Sonne/des Sonnengottes“. Sie öffnen dem Sonnengott Schamasch die Türen, wenn er hinausgeht, und schließen sie wieder hinter ihm, wenn er nachts in die Unterwelt zurückkehrt. Und sie warnen Reisende vor den Gefahren, die auf dem Weg durch den Tunnel lauern (https://religion-fandom-com.translate.goog/wiki/Scorpion_man?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=rq).

Besonders erfreulich war der Anblick der Mischwesen mit einem menschlichen Oberkörper und dem Unterkörper eines Skorpions offenbar nicht. Ihre Köpfe berührten angeblich den Himmel, ihr „Schrecken ist furchteinflößend“ und ihr „Blick ist Tod“, heißt es. Aber schließlich sollten sie ja Menschen daran hindern, Orte zu betreten, an denen sie nach Meinung der Götter nichts zu suchen hatten. Da ist wahrscheinlich furchterregendes Aussehen und Auftreten Einstellungskriterium.

Doch Gilgamesch, ein echter Held und wild entschlossen, den Berg zu durchqueren, lässt sich nicht abschrecken und überredet die Skorpionmenschen, ihn passieren zu lassen. Und so kommt er nach einer langen Marsch durch einen dunklen Tunnel in einen Garten voller Edelsteinbäume. Merke: Gute Argumente helfen im Umgang mit Skorpionmenschen.

In der ägyptischen Mythologie gibt es übrigens auch eine Göttin mit einem weiblichen Oberkörper und dem Unterkörper eines Skorpions (https://de.wikipedia.org/wiki/Hededet) . Hededet ist eine Vereinigung der Schutzgöttin Selket und der Muttergöttin Isis. Selket selbst, die Schutzgöttin der Heilkundigen, wird mit einem Skorpion auf dem Kopf dargestellt und deshalb auch als Skorpiongöttin bezeichnet. Vielleicht kennt sie ja ein Heilmittel gegen Trump und andere Diktatoren.

Monatsrückblog Oktober 2024

Das Zeitempfinden ist abhängig vom Alter, habe ich am Sonntag in Terra X erfahren: Je älter man wird, desto schneller vergeht die Zeit. Das liege daran, dass in jungen Jahren mehr Neues passiere, an das man sich erinnere. Deshalb erscheine eine Zeitspanne im Rückblick kürzer, so Marc Wittmann, Leiter einer Studie über Zeitwahrnehmung und -bewusstsein und Autor des Buches „Gefühlte Zeit“. Bei den über 60-Jährigen tickten die Uhren dann allerdings wieder anders, das Zeitempfinden ändere sich wieder. Denn schließlich haben viele Menschen als RentnerInnen wieder Zeit, Neues auszuprobieren und Dinge zu unternehmen, die dann in Erinnerung bleiben (https://www.7jahrelaenger.de/7jl/magazin/wie-das-alter-unser-zeitgefuehl-beeinflusst-62822) – und im Monatsrückblog auftauchen.

Reisen

Dass ich jetzt mehr Zeit zum Reisen habe, ist einer der großen Vorzüge des RentnerInnenlebens – und dank meines D-Tickets sind die Fahrten mit dem öffentlichen Personennahverkehr günstig und recht problemlos. So war ich im Oktober dreimal im Harz: einmal zum Wandern In Ilfeld, einmal zu einer Aus- und Umräumaktion in Bad Harzburg und einmal zu einem Fotoshooting mit Gil-Galad im Wald bei Wolfshagen. Der letzte Hohe König der Elben war eigens für den Fototermin aus Tolkiens Mittelerde nach Niedersachsen gereist. Die SpaziergängerInnen, die uns begegneten, freuten sich allesamt über den unerwarteten Gast.

In Hamburg habe ich meine Enkelkinder besucht und schließlich am vorletzten Oktobertag meinen Mann in Travemünde am Skandinavienkai abgeholt, also dort, wo unsere Nordtour vor fast zwei Monaten begann. Während ich Ende September wieder zurück nach Deutschland geflogen bin, um den zwar nicht immer, aber doch oft Goldenen Oktober zu genießen, blieb mein Mann nördlich des Polarkreises, immer auf der Jagd nach Nordlichtern (https://sternefueralle.wordpress.com/polarlichter/).

Für mich war die Fahrt nach Travemünde eine gute Gelegenheit, ein paar Stunden am Meer zu verbrinfen – und ein gemeinsamer Abschluss unserer Schwedenreise.

Kunst

Im September war ich noch in Jokkmokk, dem samischen Zentrum in Nordschweden, im Oktober gab es ein Wiedersehen mit der samischen Geschichte und Kultur im Sprengelmuseum in Hannover. Joar Nango, Künstler und Architekt aus Tromsö mit samischen Wurzeln, greift für seine Installationen traditionelle Kulturtechniken der Sámi auf – und aktualisiert sie. So verarbeitete er für die Ausstellungsstücke neben traditionellen Werkstoffen wie Holz, Fischhäuten, Rentierfellen und Birkenrinden zum Beispiel auch Kupfer- und Blechplatten von einem Schrottplatz aus der Region Hannover. Aus ihnen entstand ein Gumpi, eine transportable Hütte, die samische Hirten nutzen, um sich vor Wind und Wetter zu schützen, wenn sie ihren Rentierherden folgen. Auch Filme und Fotos geben noch bis Anfang nächsten Jahres im Sprengelmuseum einen Einblick in die samische Kulltur. Als Hocker vor den Bildschirmen dienen übrigens unter anderem ausrangierte Raupen von Schneemobilen.

Thomas Rentmeisters Installation d23 war für mich eine kleine Reise in meine Vergangenheit. Denn der Umzug seiner Mutter in ein Pflegeheim und die Auflösung seines Elternhauses in der Dorfstraße 23 (d23) in Klein-Reken war für den Bildhauer und Professor für Skulptur in Braunschweig ein Anlass, sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen. Und so landeten Möbel, Hausrat und vielen persönliche Dingen nicht auf dem Sperrmüll, sondern als umfangreiche Rauminstallation im Sprengelmuseum. Manches habe ich beim Gang durch die Räume wiedererkannt – ganz ähnliche Dinge haben auch in meinem Elternhaus gestanden. Dass Thomas Rentmeister sie in einem Kunstwerk weiterverwertet hat, gefällt mir. Und ich musste daran denken, wie froh ich war, dass die Käufer meines Elternhauses einen Großteil der Möbel und des Hausrats übernommen und mir so erspart haben, das, was meine Eltern im Laufe ihres Lebens angeschafft haben, auf den Müll zu werfen.

Mein Ausflug ins Sprengelmuseum endete übrigens am Eingang der Dauerausstellung Elementareile. Meine Tasche sei zu groß, befand die für diese Räume zuständige Museums-Mitarbeiterin. Mein Einwand, dass ich am Eingang gefragt und eine andere Auskunft erhalten hatte, beeindruckte sie ebenso wenig wie die Feststellung, dass mindestens drei KollegInnen mich ohne Einwände, aber mit Tasche hatten passieren lassen. Ich drehte also um – und beschloss, den Museumsbesuch an einem anderen Tag fortzusetzen. Dank Museumskarte kann ich das ja jederzeit, außer montags. Montags sind die Museen in Hannover nämlich geschlossen.

Beim Nachmessen zu Hause zeigte sich: Meine Tasche ist wirklich einen halben Zentimeter zu lang, nämlich 30,5 statt der im Sprengelmuseum erlaubten 30 Zentimeter. Dass sie drei Zentimeter schmaler ist als erlaubt, (nämlich nur 22 statt 25 Zentimeter), gleicht offenbar diese Überschreitung nicht aus. Vorschrift ist eben Vorschrift.

Musik

Selbst hätte ich mir die Karte für das Konzert im Amtshof in Burgwedel sicher nicht gekauft, denn ich bin kein Fan von Violinmusik. Aber eine Bekannte hatte sie mir geschenkt, weil sie selbst an dem Abend verreist war. Und ich fand das Thema spannend: Night on Earth – eine musikalische Welt und Zeitreise durch die Nacht mit Ulf Schneider (Violine) und Jan Philip Schulze (Klavier).

Der Konzertabend verlief dann recht ungewöhnlich. Nach dem zweiten Stück stellte der Pianist fest, dass sich beim Transport am Schimmelflügel ein Pedal verklemmt hatte. Ich – musikalische Analphabetin – hatte das nicht gehört, für echte MusikenthusiastInnen ist das aber offenbar ein No-Go. Und so wurde das Konzert unterbrochen, nach einem langen Telefonat mit einem Klavierstimmer zeigte Jan Philipp Schulze, dass er nicht nur Klavier spielen, sondern sein Instrument auch reparieren kann: Er baute zuerst den Deckel, dann die Klaviatur aus – und nach der provisorischen Reparatur wieder ein. Nach einer halben Stunde ging das Konzert dann weiter.

Mehr als die Musik ist mir die Reparatur in Erinnerung geblieben – und ein Stück des amerikanischen Komponisten George Crumb. Ich hatte bislang noch nie etwas von ihm gehört, aber laut Kammermusikführer.de ist er „der ‚grand old man‘ der Neuen Musik in den USA“ https://www.kammermusikfuehrer.de/werke/4206). Ich habe mir die von ihm komponierte Sonata für Solo Cello bei Youtube angehört. Sie hat mir gefallen, auch wenn sie ganz anders klingt als die Cellostücke, die ich sonst höre. Vielleicht ist es ja kein Zufall, dass ich für die Zeitschrift Nobilis gerade einen Artikel über Hannoversche Gesellschaft für Neue Musik e.V. (hgnm) korrigiert habe (https://issuu.com/schluetersche/docs/nob_11-2024_epaper). Und man ist ja bekanntlich nie zu alt, Neues auszuprobieren.  

Sport

Gut, ganz neu ist der Sport für mich nicht. Ich habe früher schon mal Tischtennis – oder vielleicht war es eher Pingpong – gespielt: während meines Volontariats an der Mosel (lang, lang ist’s her) ganz kurze Zeit im Verein, später dann gelegentlich und ohne jede Chance mit meiner Tochter, jetzt ab und zu mit den Enkelkindern. Kurz bevor oder nachdem ich sechzig geworden bin, hatte ich ein paarmal mit der Gruppe in der Seniorenbegegnungsstätte trainiert. Doch dann wurde meine Mutter pflegebedürftig, dann kam Corona … – kurzum, es kam immer etwas dazwischen. Jetzt habe ich wieder angefangen – ich spiele nicht gut, aber es macht mir Spaß und ich habe mir fest vorgenommen, diesmal dran zu bleiben. Und Übung macht ja bekanntlich die Meisterin.

Schöne Aussichten im Südharz

Nach mehr als zwei Monaten bin ich wieder einmal im Harz gewandert. Meine Kollegin Foe hatte die Route ausgesucht: Start- und Zielpunkt war Ilfeld am südlichen Harzrand. Im Südharz bin ich  noch nie gewandert; dass ich schon einmal in der Gegend war, wurde mir erst beim Schreiben dieses Blogbeitrags bewusst. Im Frühjahr 2007 hatte ich an der Harzquerung teilgenommen – das ist ein schon zu DDR-Zeiten beliebter Lauf von Wernigerode nach Nordhausen, der die Wende zum Glück überlebt hat und im kommenden April zum 44. Mal stattfindet.

Damals brauchte ich laut Ergebnisliste 5 Stunden und 23einhalb Minuten für die etwa 51 Kilometer lange Strecke, auf der „nebenbei“ noch 1.200 Höhenmeter bewältigt werden mussten. Bei unserer Wanderung am vergangenen Wochenende waren es „nur“ 420 Höhenmeter auf elf Kilometer. Zwei markante Punkte, an denen ich bei der Harzquerung vorbeigelaufen bin, lagen auch diesmal auf unserem Weg: Am Ilfelder Ortsteil Netzkater sind wir auf dem Hin- und Rückweg vorbeigefahren, den Poppenberg haben wir erwandert. Wiedererkannt habe ich beide Punkte nicht, ich habe mich nicht einmal mehr an die Namen erinnert. Aber die Harzquerung ist mir als der landschaftlich schönste Lauf in meinem Läuferinnenleben im Gedächtnis geblieben.

Fast 20 Jahre später hat mir unsere Wanderung rund um Ilfeld ebenfalls sehr gut gefallen. Die Wege sind so, wie ich mir Wanderwege wünsche – überwiegend schmal und naturbelassen. Meist gingen wir durch lichte Laubwälder mit hohen Buchen und Eichen. Vom Borkenkäfer und Klimawandel zerstörte Baumgerippe haben wir auf der Tour, anders als auf der An- und Abreise über Braunlage und Torfhaus, kaum gesehen.

Zwischendurch gab’s immer wieder wunderschöne Ausblicke, zum Beispiel von den Falkensteinklippen über das südliche Harzvorland. In einigen Tälern lag der Nebel wie eine dicke Watteschicht, doch wir waren hoch genug, saßen auf dem Fels in der Sonne und schauten in die Weite.

Auf dem Poppenberg, mit 600 Metern ohnehin der höchste Punkt unserer Wanderung, ging es noch höher hinaus. Auf dem Gipfel hat laut Wikipedia der Zweigverein Nordhausen des Harzklubs im Jahr 1894 einen 33,5 m hohen Turm in Stahlfachwerkbauweise errichtet. Er wurde zu Ehren des Waldbesitzers Fürst Otto zu Stolberg-Wernigerode „Fürst-Otto-Höhe“ getauft und erinnert ein bisschen an den Eiffelturm in Paris. 177 Stufen führen auf die Aussichtplattform über den Baumwipfeln, von der ich über den Südharz bis zum Kyffhäuser und Richtung Norden bis zum Brocken und zum Wurmberg schauen konnte (https://de.wikipedia.org/wiki/Poppenberg_(Harz)).

Noch älter als der Aussichtsturm ist die Wetterfahne: Das Ilfelder Wahrzeichen wurde erstmals 1872 nach dem Deutsch-Französischen Krieg aufgestellt und seither mehrmals erneuert. Ins Gipfelbuch haben wir uns nicht eingetragen, wohl aber einen weiteren Stempel in unserem Wanderpass gesammelt.

Blick von der Wetterfahne auf Ilfeld

Danach ging es ziemlich steil bergab nach Ilfeld, vorbei am Gänseschnabel, einem markanten Felsen aus Porphyrit. Die dazu gehörige Sage kann man sich dank eines QR-Codes direkt vor Ort anhören: Sie handelt von einem Mädchen, das vor langer, langer Zeit hier die Gänse hütete, und von einem Mönch. Die beiden verliebten sich ineinander und wurden von einer bösen Hexe in zwei Felsen verwandelt. Seitdem stehen sie sich versteinert auf verschiedenen Seiten des Flüsschens Bere gegenüber und finden wie die zwei Königskinder in der Ballade nie zueinander (https://www.harzlife.de/sagen/gaenseschnabel-moench.html).

Der Gänseschnabel

Diese Wanderung, das habe ich mir fest vorgenommen, soll nicht die letzte im Südharz gewesen sein.  Der Drei-Täler-Blick lockt mich ebenso wie der Ahornpark in Ilfeld mit fast 270 zum Teil alten Ahornbäumen, die jetzt im Herbst einen Hauch Indian Summer in den Harz bringen.  Und auch bis zum Naturschutzgebiet zwischen Netzkater und Sophienhof ist es nicht weit: Im Brandesbachtal sollen unter anderem Schwarzstorch, Rauhfußkauz, Wanderfalke, Grau- und Schwarzspecht zu Hause sein.