Vom Cello und von Cellistinnen

Das nenne ich eine gute Wahl. Das Cello – mein Lieblingsinstrument – ist Instrument des Jahres 2018. Ich gebe zu. Bis vor ein paar Tagen habe ich gar nicht gewusst, dass es überhaupt ein Instrument des Jahres gibt. Aber offenbar wählen die Landesmusikräte aus verschiedenen Bundesländern schon seit 2008 ein Instrument aus, um das Interesse für es zu wecken und seine Bedeutung zu unterstreichen. Im vergangenen Jahr war es die Oboe; auch Gitarre, Trompete, Bratsche, Horn, Fagott und Harfe hatten schon die Ehre.

Ich habe das Cello während des Studiums durch meine Freundin Ursula entdeckt, die Musikwissenschaft studierte und – neben verschiedenen anderen Instrumenten – auch Cello spielte. Ich habe den tiefen, warmen Klang sofort gemocht und hätte stundenlang zuhören können.

Und dann habe ich irgendwann im Fernsehen ein Konzert von Jacqueline du Pré gesehen. Es war Musik aus einer anderen Welt, klassische Musik ganz anders, als ich sie bisher kannte. Jacquelin due Pré war nicht so steif und unnahbar wie die anderen, meist männlichen (Orchester)Musiker; sie hat auf  ihrem Cello gelebt, spielte ungeheuer leidenschaftlich, intensiv. Ich war fasziniert; noch heute ist Jacqueline du Pré meine Lieblingscellistin – natürlich außer Ursula, aber die spielt nur noch selten und außer Konkurrenz.

Für alle, die sich – wie ich – mit Musik nicht so gut auskennen: Jacqueline du Pré galt als Wunderkind, sie war Meisterschülerin von Casals und Rostropowitsch – und mit dem Pianisten und Dirigenten Daniel Barenboim verheiratet. Sie musizierte mit den besten Orchestern, doch dann erkrankte sie an MS und musste ihre Karriere beenden. 1973, mit erst 28 Jahren, gab sie ihr letztes Konzert. Im Oktober 1987 ist Jacqueline du Pré gestorben. Sie wurde nur 42 Jahre alt.

Wer gern mehr über die Bassgeige wissen und mal einen Blick in ihr Inneres werfen möchte: Auf der Website des SWR stellt Panu Sundqvist vom SWR Symphonieorchester sein Instrument vor

https://www.swr.de/swr2/musik/instrument-des-jahres-2018-gewaehlt-cello-folgt-oboe/-/id=661124/did=20636040/nid=661124/15ll5fo/index.html

 

Vom neuen Jahr, alten Vorsätzen und musikalischen Entdeckungsreisen

Jetzt ist es da, das neue Jahr. Gerade mal anderthalb Tage ist es alt. Und statt neue gute Vorsätze zu fassen, habe ich die alten wieder aus der Schublade geholt. Denn die meisten sind fast ungebraucht – und besonders originell waren sie ohnehin nicht: Einige gehören zu den Top Ten der guten Vorsätze der Deutschen. So wollen laut DAK/forsa 59 Prozent der Befragten wie ich Stress vermeiden oder abbauen, 53 Prozent wollen sich mehr bewegen oder Sport treiben, 48 Prozent wollen mehr Zeit für sich selbst haben.

Durchgehalten habe ich im vergangenen nur wenige gute Vorsätze – dass es mir dabei so geht wie den meisten anderen Menschen ist ein, wenn auch nur schwacher Trost. Immerhin sechs von zehn Befragten schaffen es hierzulande nach einer aktuellen Emnid-Umfrage nicht, ihre Vorhaben umzusetzen.

Immerhin habe ich am ersten Tag des neuen Jahres Sport getrieben und mir danach um Stress abzubauen gleich Zeit für mich in der Sauna gegönnt. Ich habe Yoga gemacht, einen Liter Wasser getrunken, nicht gearbeitet – zwei arbeitsfreie Tage pro Woche sollen es in diesem Jahr sein; an Wochenenden und Feiertagen will ich (meist) nicht arbeiten. Ich will regelmäßig bloggen und weil unrealistische Ziele das Scheitern vorprogrammieren, sollen es in diesem Jahr etwa 30 Blogbeiträge werden. So viele habe ich auch im letzten Jahr etwa geschafft. Dass ich am zweiten Tag des neuen Jahres meinen ersten Blogbeitrag veröffentliche, ist immerhin ein guter Ansatz: Im vergangenen Jahr war ich einen Tag später dran.

Ich habe mir auch vorgenommen, im neuen Jahr mehr Musik zu hören. Denn ich merke, dass es mir gut tut. Und weil ich zu den Fossilen gehöre, die richtige CDs hören und nicht nur Musik vom Handy, habe  ich mir zu Weihnachten eine kleine Stereoanlage für mein Zweitschlafzimmer geschenkt.

Leider bin ein musikalischer Analphabet. Ich habe keine Ahnung von Musik und wenn mich jemand nach meiner Lieblingsmusik fragte, würde ich mit den Schultern zucken. Gut, ich mag Cello- und Blockflötenmusik, dann Bach (vor allem das Weihnachtsoratorium), die Musik aus Tanz der Vampire, die Scorpions, Queen (die alten Sachen mit Freddy Mercury) und Chormusik (von gregorianisch bis Opern und Musicals).

Eine Freundin aus Wien, bekennender Mozartaddict, hat mir das Requiem von Mozart ans Herz gelegt – mit einem Dirigenten (Nikolaus Harnoncourt) und einem Chor (Arnold Schoenberg Chor), von denen ich bisher natürlich noch nie gehört hatte. Es  gefällt mir ausgesprochen gut, obwohl ich mit Mozart bisher wenig am Hut hatte. Deshalb meine Bitte an die Leserinnen und Leser meines Blogs: Nennt mir eure/Ihre Lieblingsmusik, damit ich sie mir anhören und Neues entdecken kann. Ich bin gespannt.