Letzte Woche bin ich mit BildungSpezial fertig geworden; es war wohl die letzte Ausgabe der Zeitschrift, die ich als verantwortliche Redakteurin betreut habe. Als am Freitagmorgen schließlich der Fehler beseitigt war, der sich unerklärlicherweise nach der letzten Korrektur auf einer Seite eingeschlichen hatte, fiel mir irgendwie ein Stein vom Herzen – und ich bin sicher, dass die Entscheidung aufzuhören richtig ist.
Der Druck, rechtzeitig fertig zu werden und eine gute Zeitschrift zu produzieren, war bei dieser Ausgabe sicher nicht größer als in den vergangenen Jahren – im Gegenteil: Der Hersteller, der die Seiten gestaltet, die Anzeigen platziert und die Fotos bearbeitet hat, hat wirklich ausgezeichnet gearbeitet: Es musste im Nachhinein nur sehr wenig korrigiert und geändert werden. Aber ich habe gemerkt, dass ich mit Stress offenbar nicht mehr so gut umgehen kann wie früher.
Als ich Anfang des Monats erfuhr, wer die Gestaltung meiner letzten Zeitschrift übernimmt, habe ich mich gefreut. Mit dem Hersteller, der kurzfristig für eine erkrankte Kollegin einsprang, hatte ich schon vor fast anderthalb Jahrzehnten bei meiner ersten Bildungszeitschrift zusammengearbeitet.
Bis dahin hatte ich viel für Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte geschrieben und verschiedene Zeitschriften im Bereich Bauen und Wohnen und Camping betreut. Als bei einem „meiner“ Verlage die für die Bildungszeitschrift verantwortliche Redakteurin ausfiel, sprang ich kurzfristig ein – und blieb danach im Bildungsbereich.
Den Verlag, für den der Hersteller und ich damals arbeiteten, gibt es schon lange nicht mehr; die Zeitschrift wurde an einen anderen Verlag verkauft und schließlich eingestellt. Dass ich jetzt noch einmal in einem anderen Verlag bei einer anderen Zeitschrift mit dem Kollegen von damals zusammenarbeiten durfte, war für mich ein Zeichen: So schließt sich der Kreis.
Künftig werde ich wohl nur noch einzelne Artikel für Zeitschriften schreiben – vorwiegend über Themen, die mir gefallen und die ich mir selbst aussuche. Den zeitaufwendigen und manchmal nervigen Herstellungsprozess von der Seitenverteilung bis zur Druckfreigabe überlasse ich ab jetzt anderen.