Frühling im Wintergarten

Wenn es draußen grünt und blüht, erwachen auch die  Pflanzen im Wintergarten aus dem Winterschlaf und zeigen sich von ihrer schönsten Seite.

Die beiden ersten Blüten der Strelitzie haben sich geöffnet und machen ihrem Beinamen Paradiesvogelblume alle Ehre. Wie richtige Vögel recken sie ihre Köpfe empor, scheinen sich neugierig nach ihren Mitbewohnern umzusehen.

Das Zitronenbäumchen blüht und trägt gleichzeitig Früchte. Die sind zwar groß wie „richtige“ Zitronen, aber leider ungenießbar. Dafür verbreiten die Blüten im ganzen Haus einen Hauch von Zitronenduft.

Der Osterkaktus und sein zur Weihnachtszeit blühender Bruder versetzen mich alle Jahre wieder in Erstaunen. Sie sind die Senioren unter unseren Pflanzen. Wir haben sie vor fast 30 Jahren von meiner Schwiegermutter geerbt – inzwischen haben sie schon zahlreiche Kinder und Enkel. Einige Blätter sind im Laufe der ergraut, wirken fast wie versteinert.  Doch jedes Jahr blühen sie üppig – der eine zu Ostern, der andere ein halbes Jahr später zur Weihnachtszeit. Danach wirken sie so ausgelaugt, dass ich um ihr Leben fürchte. Schließlich sie sind nicht mehr die Jüngsten. Doch sie sind zäh – trotzen dem Alter: Im Laufe des Jahres erholen sie sich und bilden neue Knospen – jeder rechtzeitig zu „seinem“ Fest,

Winter ade …

… so schien es wenigstens Mitte Februar. Doch seit drei Wochen zeigt sich das Wetter eher von seiner schaurigen als von seiner schönen Seite. Den Garten scheint’s weniger zu stören als die Gärtnerinnen. Der Giersch sprießt, Waldmeister, Bärlauch und Maiglöckchen haben den Winter, der ja irgendwie kein richtiger war, offenbar ebenfalls gut überstanden. Blaukissen, Osterglocken (oder sind’s Narzissen) , Hyazinthen, und Scilla blühen schon, wenn auch Letztere mehr auf dem Nachbargrundstück als auch in unserem Garten.

Im Wintergarten zeigt die Strelitzie die erste Blüte …

 

Ein Paradiesvogel bringt Farbe in unseren Wintergarten.

bei der Aloe Vera und …

 

…  beim Osterkaktus ist es noch nicht so weit. Bei ihnen sind erst Knospen zu sehen. Der Osterkaktus löst den Weihnachtskaktus ab, der jetzt, nachdem die Blüten abgefallen sind, welk und kraftlos aussieht – so, als würde er sich nicht mehr erholen. Doch das meinen wir in jedem Jahr, und jedes Jahr werden wir eines besseren belehrt.

 

Auch die Zitruspflanzen sehen eher traurig aus. Kein Wunder, sie haben nämlich wahrhaft lästige Gäste: Die Blattläuse sind aus dem Winterschlaf erwacht und haben ihre Lieblingspflanzen schnell gefunden. Damit die Läuse sich nicht auch auf den anderen Pflanzen breitmachen, setze ich Zitronen- und   Mandarinenbäumchen an die frische Luft und hoffe, dass die kalte Dusche draußen ihnen ebenso wenig behagt wie mir. Da kein Nachtfrost angesagt ist, werden die Pflanzen die Frischluftkur wohl heil überstehen, die Läuse hoffentlich nicht.

Sie sind wieder da. Die Blattläuse haben ihre bevorzugten Wirtspflanzen entdeckt.

Die Terrassensaison hat begonnen, Winter ade …

 

Noch dient meine Vogeltränke als Sammelstelle für Pflanzenreste.