Von Sukkulenten, Drachenbäumen und echten und falschen Rosen

Im Winter macht unser Wintergarten seinem Namen alle Ehre. Er wird zum Indoor-Garten, gehört den Pflanzen, die sich dort noch wohlfühlen, auch wenn es uns Menschen schon lange zu kalt geworden ist. Selbst Zitruspflanzen und Oliven, eigentlich in südlicheren, sprich wärmeren Gefilden  heimisch, machen einstellige Temperaturen offenbar nichts aus.

Auch die Sukkulente, die wir vor einigen Jahren als winzigen Ableger bekommen haben, gedeiht prächtig. Inzwischen sprengt sie fast ihren Topf – und hat im Sommer für reichlich Nachwuchs gesorgt. Wie die Pflanze heißt, habe ich immer noch nicht herausgefunden: Ist es ein Pachyphytum (Dickstamm), ein Aeonium oder gehört sie vielleicht doch zur Familie der Anacampseros? Über Hinweise freue ich mich.

Drei Generationen unter einem Dach

Die beiden Drachenbäume kränkeln dagegen – vielleicht ist ihnen zu kalt, obwohl der Winter bislang eher einem langen Herbst gleicht. Unter 16 Grad sollte die Raumtemperatur nicht sinken, empfehlen diverse Gartenseiten im Internet, die ich zu Rate ziehe. Im Wintergarten herrschen derzeit nur einstellige Temperaturen.

Der Drachenbaum kränkelt im kühlen Wintergarten …

Die vergangenen Winter haben die Drachen heil überstanden – doch jetzt werden die Blätter braun und fallen ab. Möglicherweise reagieren alte Pflanzen ebenso wie alte Menschen empfindlicher auf Kälte. Als bekennende Frostbeule kann ich das nachfühlen und gewähre den Drachenbäumen bis Mitte Februar Asyl im Haus. Dann steigt die Sonne schon vormittags wieder über das Nachbarhaus und sorgt im Wintergarten für angenehme Temperaturen – wenn sie denn scheint.

Spätestens dann werde ich auch die Schneerose auswildern, die unsere Nachbarn uns zu Weihnachten geschenkt haben. Zuerst wollte ich ihr die frostigen Nächte ersparen, jetzt ist es mir meist zu nass und ungemütlich, um auch nur kurz  im Garten zu arbeiten. Außerdem freue ich mich an ihren weißen Blüten, wann immer ich in den Wintergarten gehe oder hineinsehe.

… die Christrose blüht dagegen auf.

Immerhin habe ich schon einen Platz für die Schneerose ausgesucht. Sie zieht in unser Erdbeer-Rosen-Beet, obwohl  sie – trotz des Namens – botanisch ein Hahnenfußgewächs ist. Doch die meisten ihrer Nachbarn sind ebenfalls keine echten Rosen: Stockrosen (bot. Alcea) zählen zu den Malvengewächsen, die Pfingstrosen bilden eine eigene Gattung (Paeonia).

Ob echte oder falsche Rose: Mit den Erdbeeren verstehen sie sich alle gleichermaßen gut.