„Es geht voran“, habe ich Ende August in diesem Blog geschrieben und daran hat sich zum Glück nichts geändert. Mein Fuß heilt besser, als ich nach den ersten Prognosen befürchtet habe – und auch mein Bewegungsradius erweitert sich.
So bin ich vor einer Woche zum ersten Mal seit dem Unfall wieder Rad gefahren: vorsichtig und nicht so schnell, wie ich eigentlich könnte. Denn Radfahren verlernt man ja bekanntlich nicht. Aber so ganz traue ich meinem Fuß noch nicht und ich vermeide daher Situationen, in denen ich plötzlich bremsen oder gar abspringen müsste.
Dabei klappt das Hüpfen von einem Fuß auf den anderen schon ganz gut: Ich kann den Fuß wieder in fast alle Richtungen drehen, auf den Zehenspitzen stehen, das Gewicht beim „einbeinigen Hund“ teilweise oder beim „Baum“ (Yogafans wissen, was ich meine) ganz auf das verletzte Bein verlagern. Und wenn ich gehe, sieht man mir zumindest auf den ersten Blick die Verletzung nicht mehr an. Auch treppauf bewege ich mich wieder recht elegant, treppab gehe ich dagegen (noch) wie meine Mutter mit 85. Aber es wird.
Gewandert bin ich auch zum ersten Mal wieder: nur eine kurze Runde, gerade mal sechseinhalb Kilometer, aber immerhin. Für den Wiedereinstieg nach fast fünf Monaten Wanderpause hatte meine Tochter eine leichte Wanderung bei Bad Harzburg ausgesucht, die laut Wanderapp weder besonderes Können erforderte noch besondere Ansprüche an meine Fitness stellte. Die Wege waren leicht begehbar und vorwiegend flach, aber auch die einzige Steigung – im Harz fast unvermeidlich – habe ich ohne Probleme bewältigt.


Und trotzdem: Irgendwie sitzt die Angst vor einem Ausrutscher oder Fehltritt immer noch in meinem Kopf. Die Sicherheit, dass mir nichts passiert, ist vorläufig dahin. Da hilft wohl nur wie beim Reiten nach einem Sturz: Weitermachen oder besser gesagt weiterwandern. Das will ich bei der nächsten Gelegenheit wieder tun.
Auf dem Weg zum Bahnhof bin ich dann noch im Haus der Kirche in Bad Harzburg vorbeigegangen und habe mir noch einmal die Ausstellung „Natur-Momente“ angesehen. Dabei habe ich mich an die eine oder andere Wanderung erinnert, die meine Tochter und ich gemeinsam unternommen haben. Bis ich meinem Fuß wieder voll belasten kann, wird es zwar noch eine Weile dauern. Aber ich bin sicher, dass ich schon bald wieder längere und anspruchsvollere Strecken bewältigen kann. Und vielleicht besuche ich dann auch noch einmal die Vogelinsel Runde, wo das rechte Foto vom Papageientaucher entstand und wo der Ärger mit meinem Fuß vor fünf Monaten begann.


Die Ausstellung „Natur-Momente“ von Foe Rodens ist noch bis Ende Oktober im Haus der Kirche in Bad Harzburg zu sehen. Mehr Infos unter https://foerodens.wordpress.com/2025/10/04/meine-zweite-fotoausstellung-bad-harzburg/