Es wird Frühling, auch wenn das Wetter bis vor ein paar Tagen noch nicht wirklich mitgespielt hat. Den Kräutern haben der hohe Schnee und der späte Frost sehr zugesetzt: Der große Rosmarinstrauch an der Einfahrt hat den Winter nicht überlebt, den Salbei im runden Kräuterbeet in der Mitte des Rasens musste ich bis auf wenige Zweige herunterschneiden und auch den Lavendel habe ich kräftig gestutzt. Ich hoffe, dass sie sich erholen.
Die kalten Nächten haben Bäume und Sträucher zwar gebremst, aber sie blühen trotzdem, wenn auch etwas später als in den vergangenen Jahren. Neben den gelben Forsythien blüht die Süßkirsche in Weiß, der Sauerkirschbaum wartet indes noch ab, wie es der großen Schwester ergeht. „Mausohr“ nennt sich wohl das Stadium, in dem die Blüten bereits zu sehen sind und sich in Kürze entfalten werden. Ich kannte diese Bedeutung des Worts bislang noch nicht – an der Mosel heißt Feldsalat, der dort nicht auf den Feldern, sondern in den Weinbergen wächst, Mausohrsalat
Am Apfelbaum hinter dem Rosen-Erdbeerbeet sind bislang nur Blätter zu sehen – vielleicht ist es einfach noch zu früh; vielleicht legt er aber auch in diesem Jahr wieder eine Pause ein. Das tut er regelmäßig – wir haben uns daran gewöhnt, dass wir nur alle zwei oder drei Jahre Äpfel ernten können.
Von der fast zwei Meter hohen Rose in der Mitte des Beetes musste ich sehr viel trockenes, verfrorenes Holz entfernen: Geblieben sind nur noch ein oder zwei winzige grüne Triebe am Ansatz am Boden; sie werden hoffentlich nachwachsen. Die Zeit der Christrosen ist endgültig vorbei, sie werden hoffentlich bald von den Pfingstrosen abgelöst. Deren rote Stiele sind immerhin schon 30 cm hoch. Und auch die Stockrosen zeigen sich schon – leider haben auch die Schnecken sie entdeckt, wie die Löcher in den Blättern beweisen.
Der hässliche Zaun an der Grenze zum Nachbargrundstück verschwindet allmählich hinter den Sträuchern; bald wird er hoffentlich gar nicht mehr zu sehen sein. Besonders deutlich hebt sich im Moment die weiß blühende Schlehe vom schwarzen Hintergrund ab. Aber auch Apfelbeere, Weißdorn, Eberesche und Berberitze sind hoffentlich bald so weit. Auf dem Boden breiten sich immergrün und Waldmeister aus; ich mag den Waldmeisterduft und freue mich, wenn ich die ersten Blüten pflücken und trocknen kann. Die Primeln blühen immer noch, außerdem setzen Sumpfdotterblumen, Beinwell und natürlich der Leuchtturm Roter Sand farbige Akzente
Das Beet vor dem Wohnzimmer sieht noch recht grau und trist aus, aber das ändert sich bald, wenn Schmetterlingsstrauch und Rosen blühen. Außerdem habe ich einen zweiten Lavendel gepflanzt; die Christrose habe ich dafür in die zweite Reihe versetzt. Ich hoffe, sie überlebt’s.
Und auch in dem neuen Beet neben der Einfahrt hat sich am Wochenende einiges getan: Wo bis Anfang des Jahres noch Efeu wucherte, können wir vielleicht schon in diesem Sommer die ersten Himbeeren und Erdbeeren ernten. Auch Lavendel habe ich hier gepflanzt; andere Kräuter werden in den nächsten Tagen und Wochen folgen …