Eingeschneit

Das hat mein Lesezwerg noch nicht erlebt, obwohl er seit Jahr und Tag in unserem Garten sitzt: Eingeschneit war er bislang noch nie! Selbst der Rosenstrauch und das Vordach des Wintergartens konnten ihn nicht schützen. Nur die Spitze seiner roten Zipfelmütze lugte gestern Morgen noch aus dem Schnee hervor. Natürlich wollte ich ihn befreien und mit ins Haus nehmen, doch das wollte er nicht. Ein bisschen Winter macht einem Zwerg nichts aus: Er will unter der schützenden Schneedecke ausharren und wie in in den vergangenen Jahren im Garten überwintern.

Auch die Katze war bis zur Nasenspitze vom Schnee verweht. Ich habe sie ausgegraben, sodass sie sich wieder halbwegs frei bewegen kann. Doch auch sie will draußen bleiben; sie ist nicht schneescheu – im Gegensatz zu  ihren lebenden Artgenossen. Fine, unsere Nachbarkatze, die regelmäßig durch unseren Garten streift, habe ich seit Tagen nicht gesehen. Und Kiara, meine Lieblingskatze, weigert sich, auch nur eine Pfote auf den verschneiten Balkon zu setzen.

Der Elch fühlt sich wohl im hohen Schnee: Kein Wunder, in seiner Heimatim hohen Norden sind die Winter kälter und der Schnee liegt viel höher.

Und auch die Vögel harren tapfer aus – trotz Eiszapfen an der Stange und einer Haube aus Schnee auf ihrem Kopf. Doch ich fürchte, sie werden es sich im nächsten Jahr anders überlegen und mit ihren Artgenossen gen Süden ziehen.

Vom Igel ist nichts mehr zu sehen: Er hält wie seine echten Artgenossen Winterschlaf und kommt wohl erst wieder zum Vorschein, wenn der Schnee schmilzt und der Frühling kommt.

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