Die nächstliegende Lösung ist nicht immer die beste. Meine Idee, am Samstagmittag nach der Wanderung in Bad Harzburg noch einen Abstecher auf den Weihnachtsmarkt zu machen, erwies sich als Schnapsidee.
Dabei war der Besuch des Weihnachtsmarkts im wahrsten Sinne des Wortes naheliegend. Goslar liegt auf Bahnstrecke zwischen Hannover und Bad Harzburg, also quasi auf dem Weg nach Hause. Der Weihnachtsmarkt in der historischen Altstadt gilt als einer der schönsten nicht nur in Niedersachsen. Weihnachtsmarkt & Weihnachtswald Goslar wurden mit dem Qualitätssiegel “Excellent European Christmas Market” ausgezeichnet ubd zählen zu den Top 12 in Europa. Außerdem habe ich – bekennender Weihnachtsmarktfan – mir vorgenommen, in diesem Jahr zwei neue Weihnachtsmärkte kennen zu lernen. Viel Zeit bleibt nicht mehr – schließlich hatten wir schon den dritten Advent. Und so bin ich auf der Rückfahrt nach Burgwedel in Goslar ausgestiegen.
Eigentlich hätten mich schon die Menschenmassen, die mit mir vom Bahnhof in Richtung Altstadt pilgerten, misstrauisch machen müssen. Die meisten schlenderten gemütlich dem Weihnachtsmarkt entgegen, und wer wie ich gerne etwas zügiger geht – meine Tochter prägte einst den Begriff Speedbummling –, musste sich mühsam durchschlängeln.
Auf dem Weihnachtsmarkt selbst war dann gar kein Durchkommen mehr. Überall standen und gingen die Menschen dicht an dicht – wer sich die Angebote in den Buden zwischen ansehen oder gar etwas kaufen wollte, brauchte viel Geduld oder starke Ellenbogen. Ich habe bekanntlich beides nicht. Und so war mein Weihnachtsmarktbesuch nach wenigen Minuten beendet; bis zum künstlich angelegten Weihnachtswald mitten in der Altstadt mit 60 weihnachtlich beleuchteten Nadelbäumen und duftendem Waldboden habe ich es gar nicht geschafft.
Aber der Weihnachtsmarkt zwischen den Fachwerkhäusern hat Flair, das Ambiente ist wirklich außergewöhlich. Ich werde also wiederkommen: allerdings an einem normalen Werktag, möglichst kurz nachdem der Markt eröffnet.
Weit besser als die Stippvisite auf dem Weihnachtsmarkt hat mir die Wanderung von Bad Harzburg über die Große Bleiche zum Elfenstein gefallen. Von dem Granitfelsen hat man einen wunderschönen Blick auf Bad Harzburg und das Harzvorland. Er galt im Mittelalter als Wohnort von Elfen und anderen Lichtgestalten angesehen. Und die helfen den Menschen ja bekanntlich oft, ihre Wünsche zu erfüllen und ihre positiven Ziele zu erreichen – gerade in der Weihnachtszeit.



Dass ich jetzt auch längere Strecken, Auf- und Abstiege wieder ohne größere Probleme bewältige, ist für mich ein gutes Zeichen. Es lässt mich hoffen, dass ich im neuen Jahr wieder wie gewohnt wandern kann. Und wenn die Elfen mithelfen, wird es wohl klappen.
